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Untersuchung des Honeypot-Effekts an (halb-)öffentlichen Ambient Displays in Langzeitfeldstudien
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Susanne Draheim; Professor Dr. Michael Koch
Fachliche Zuordnung
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451069094
In der Forschung rund um große, interaktive Bildschirme, sogenannten Ambient Displays, sind bereits vielfältige Erkenntnisse zu verschiedenen Faktoren der Nutzung gesammelt worden. Effekte rund um Steigerung der Aufmerksamkeit bei potenziellen Nutzern weisen aber noch einen grundsätzlichen Forschungsbedarf auf. Wir betrachten in diesem Vorhaben dabei den Novelty-Effekt und insbesondere den Honeypot-Effekt. So wurden bislang Aspekte, die den Honeypot-Effekt auslösen, wenig untersucht. Ebenso verhält es sich mit der Abgrenzung zwischen Honeypot- und Novelty-Effekt. Weiterhin erfolgte die Betrachtung des Honeypot-Effekts bisher rein im öffentlichen Raum und vernachlässigt so die Unterschiede zwischen öffentlichem und halb-öffentlichem Raum.In Anlehnung an die Motivation Praktik-orientierter Forschungsansätze in der Mensch-Computer-Interaktion-Forschung wie auch im Feld der rechnergestützten Gruppenarbeit, sehen wir weiterhin den Bedarf, den Honeypot-Effekt im Rahmen eines langfristigen Feldeinsatzes im öffentlichen und im halb-öffentlichen Raum ganzheitlich in den Fokus zu nehmen.Aus diesen Gründen hat das vorgeschlagene Vorhaben zum Ziel, den Honeypot-Effekt bei der Nutzung von Ambient Displays im öffentlichen und halb-öffentlichen Raum in Langzeit-Feldstudien zu analysieren. Gleichzeitig möchten wir Wege aufzeigen, wie der Novelty- und Honeypot-Effekt in derlei Deployment-basierter Forschung klarer voneinander abgegrenzt werden können. Dabei wollen wir auch die Unterschiede zwischen öffentlichem Raum und halb-öffentlichem Raum näher betrachten.Neben klassischen qualitativen Forschungsmetoden und der Verarbeitung von bereits automatisch erhobenen Sensor-basierten Daten (hier Touch-Gesten), möchten wir in diesem Vorhaben den Aspekt der Automatik in der Datenerhebung und -analyse weiter ausbauen. Hierzu soll ein methodisches Rahmenwerk entwickelt werden, welches eine auf Sensordaten-basierende, automatische und zeitlich uneingeschränkte (d. h. 24/7) Evaluation von Ambient Displays ermöglicht. Dieses Rahmenwerk soll zudem den Einsatz qualitativer Methoden als Rückkopplungsinstanz erlauben, sodass unklare oder ergänzende Sachverhalte Berücksichtigung finden.Wichtige Beiträge dieses Vorhabens sind also neben der eigentlichen Untersuchung des Honeypot-Effekts in verschiedenen Kontexten, das Aufzeigen neuer Möglichkeiten der automatischen Langzeitevaluation von Ambient Displays im halb-öffentlichen bzw. öffentlichen Raum. Hierdurch werden andere Wissenschaftler in die Lage versetzt, selbst eigene, originäre Feldforschung über Ambient Displays mit automatischen Verfahren durchzuführen. Weitere Beiträge unseres Vorhabens ergeben sich aus der Entwicklung konkreter Gestaltungsempfehlungen. Mit dessen Hilfe können bspw. User Experience Designer in der Wirtschaft aber auch Usability-Forscher in die Lage versetzt werden, gezielt den Honeypot- bzw. Novelty-Effekt auszulösen, zu interpretieren und zu analysieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen