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Wohnimmobilienpreise

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452321614
 
In diesem Antrag schlagen mein Forschungsteam und ich zwei Projekte vor, in denen verschiedene Faktoren die die Preise einzelner Wohnimmobilien beeinflussen, untersucht werden sollen. Beide Projekte stützen sich auf eine exklusive Datenbank, die individuelle Transaktionen aus den gesamten USA über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg abdeckt. Das erste Projekt basiert auf der vorläufigen Beobachtung, dass Eigenheimbesitzer in den letzten zwei Jahrzehnten mit dem Verkauf ihrer Häuser konsistent die niedrigsten durchschnittlichen Renditen erzielten. Unter den anderen von uns untersuchten Gruppen, zu denen sowohl private als auch institutionelle Investoren gehören, schneiden die kurzfristig agierenden Firmeninvestoren beinahe durchgängig am besten ab. Dieses Projekt zielt darauf ab, die diesen Mustern zugrundeliegenden Gründe zu identifizieren, indem Faktoren wie Standortwahl, Zeitpunkte des Kaufs und Verkaufs, sowie Risikoprofile der verschiedenen Investoren untersucht werden. Im Gegensatz zur bestehenden Literatur, die sich nur auf größere Städte und bestimmte Investorengruppen konzentrierten, stellt dieses Projekt als erstes eine repräsentative, multidimensionale Analyse der Renditen eines breiten Spektrums an Investorengruppen dar. Die Ergebnisse dieses Projekts können daher wertvolle Erkenntnisse für politische Entscheidungsträger und Investoren liefern.Im zweiten Projekt wollen mein Team und ich einen Effekt der Immobilienbesteuerung auf die Handelspreise untersuchen, der bisher in der Literatur vernachlässigt wurde. Immobilien werden in der Regel nach ihrem Wert besteuert, so dass Eigentümer von höher bewerteten Eigenheimen höhere Steuern zahlen müssen. Da jedoch Immobilie in der Regel nur selten gehandelt werden und einzigartig sind, ist die Bestimmung solcher geschätzten Marktwerte (EMVs) schwierig, wodurch Bewertungsfehler wahrscheinlich sind. Daraus ergeben sich zwei gegenläufige Kanäle ergeben, durch die EMVs die Handelspreise beeinflussen sollten. Auf der einen Seite kann der EMV eines Hauses als Referenzwert für Käufer und Verkäufer dienen, was einen positiven Effekt impliziert. Andererseits führt ein höherer EMV zu höheren Steuerzahlungen, was sich wiederum negativ auf den Wert des Hauses auswirken sollte. Um diese gegensätzlichen Kanäle näher zu betrachten, schlagen wir eine neuartige Identifikationsstrategie vor, die sich Merkmale der Besteuerungspraxis des Staates New York zunutze macht, sodass wir einen Differenz-von-Differenzen-Ansatz anwenden können. Während in der bestehenden Literatur die Auswirkungen auf die Immobilienwerte durch Änderungen des Steuersatzes untersucht wurden, untersucht dieses Projekt, ob die Steuerbemessungsgrundlage (der EMV) ebenfalls die Handelspreise beeinflusst. Das Projekt hat praktische Implikationen für alle Länder mit einem Steuersystem das auf geschätzten Basiswerten beruht, und ist daher für Deutschland, insbesondere nach der aktuellen Grundsteuerreform, hochrelevant.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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