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Jenseits von Purpur und Elfenbein – eine Untersuchung phönizischer Wirtschaft im Mutterland basierend auf Landwirtschaft sowie Amphorenproduktion und -distribution im Südlibanon während der späten Eisenzeit und Perserzeit (ca. 750-350 v. Chr.)
Antragsteller
Professor Dr. Aaron Schmitt
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 453707845
Ziel des Projekts ist es, neue Erkenntnisse über die Wirtschaft und ökonomische Strategien im phönizischen Kernland während der späten Eisenzeit und Perserzeit zu gewinnen. Die Studie basiert auf einer gründlichen Analyse landschaftlicher und archäologischer Daten, die einem multidisziplinären und multidimensionalen Ansatz folgend ausgewertet werden.Bis heute wurden fast ausschließlich externe Schriftquellen herangezogen, um Aussagen über die phönizische Wirtschaft zu treffen, jedoch ohne befriedigende Resultate. Da der Libanon im Vergleich mit den Nachbarländern nur sehr schlecht archäologisch erforscht ist, fehlen entscheidende Informationen, um hinsichtlich der phönizischen Wirtschaft zu weiterführenden Erkenntnissen zu kommen. Diese wird das hier vorgestellte Projekt basierend auf einer Fallstudie im Gebiet des Südlibanon erbringen, für die Daten in bisher unerreichtem Umfang gesammelt und ausgewertet werden. Das Projekt stützt sich auf drei Ziele:A. Das landwirtschaftliche Potential und die Organisation der Landwirtschaft innerhalb des Studiengebiets auf Grundlage einer detaillierten Datenbasis zu Geographie und Geologie einzuschätzen.B. Die Organisation der Primärproduktion im phönizischen Kernland zu verstehen und zu untersuchen, welche landwirtschaftlichen Güter produziert und wie diese weiterverarbeitet wurden.C. Die Rolle der Amphorenproduktion im Verhältnis zur landwirtschaftlichen Produktion zu verstehen im Hinblick auf Organisation der Produktion, Distribution und Konsumtion.Wir werden diese Ziele durch eine multidisziplinäre Analyse vielfältiger, belastbarer Daten erreichen, die Landschaftsanalysen, archäologische Feldarbeit, die Analyse pflanzlicher und tierischer Überreste sowie die makroskopische und archäometrische Analyse von Keramik umfassen wird.Ziel A wird durch eine Landschaftsanalyse erreicht, für die Fernerkundungsmethoden (GIS), geologische Untersuchungen und die Ergebnisse des Surveys kombiniert werden.Bestandteile von Ziel B sind Ausgrabungen in Tell el-Burak und ein Survey des Hinterlands. Ergänzend dazu werden menschliche Primärrückstände dieser Fundstelle wissenschaftlich untersucht.Ziel C besteht in der Auswertung eines umfangreichen Corpus phönizischer Amphoren dreier Fundorte. Für die Analyse werden typologische Untersuchungen mit innovativen archäometrischen Methoden kombiniert.Anhand der gewonnenen Ergebnisse werden der archäologischen Forschung dringend benötigte Daten zur Verfügung gestellt, die basierend auf wirtschaftstheoretischen Modellen interpretiert werden und damit völlig neue Erkenntnisse zur phönizischen Wirtschaft liefern. Die Bedeutung und Reichweite dieses Projekts beschränkt sich wegen der Präsenz der Phönizier im gesamten Mittelmeerraum aber nicht auf die Levantinische Archäologie, vielmehr wartet eine große Anzahl Wissenschaftler begierig auf neue Forschungsergebnisse aus dem Phönizischen Kernland, um eigene Forschungsdaten kontextualisieren zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Libanon
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Hélène Sader