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Magnetresonanztomographie der neuronalen Plastizität im visuellen Kortex von Patienten mit zentralem Sehverlust: Effekte der langfristigen Anpassung und des Trainings
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Tina Plank
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 454765228
Netzhauterkrankungen wie Makuladegeneration führen meist zu zentralen Gesichtsfeldausfällen, wodurch die betroffenen Patienten auf ihr peripheres Restsehvermögen angewiesen sind. Häufig entwickelt sich daraufhin im peripheren Gesichtsfeld eine Art Pseudo-Fovea (preferred retinal locus, PRL), die dann im Alltag zur Fixation von Objekten bzw. Gesichtern genutzt wird, sowie beim Lesen eingesetzt wird. Diese langfristigen Anpassungsprozesse gehen mit gewissen neuroplastischen Veränderungen im visuellen Kortex der betroffenen Patienten einher. Des Weiteren können geeignete Trainingsprotokolle, wie z.B. visuelle perzeptuelle Lernaufgaben, helfen, die periphere Sehleistung weiter zu verbessern, und selbst neuronale Plastizität anstoßen. Unser Ziel im Rahmen dieses geplanten Projektes ist es, das Zusammenwirken dieser beiden neuroplastischen Prozesse der langfristigen Anpassung und des gezielten Trainings zu untersuchen und mögliche Wechselwirkungen zwischen beiden aufzudecken. Hierzu soll visuelles perzeptuelles Lernen im peripheren Gesichtsfeld eingesetzt werden und überprüft werden, inwiefern sich der Lernerfolg am PRL von Patienten mit zentralem Gesichtsfeldausfall vom Lernerfolg an einer ähnlich peripheren Stelle im gegenüberliegenden Gesichtsfeld (OppPRL) und vom Lernerfolg normalsichtiger Kontrollpersonen unterscheidet, die in derselben visuellen Aufgabe trainiert werden. Die Trainingsmaßnahmen sollen von (funktionellen) Magnetresonanztomografie (fMRT)-Messungen begleitet werden, um die neuronalen Korrelate des Lernens im visuellen Kortex aufzudecken. Zusätzlich sollen die biochemischen Veränderungen durch das Lernen mittels Magnetresonanzspektroskopie (MRS) ermittelt werden. Um mögliche Veränderungen in der kortikalen Makro- und Mikrostruktur in grauer und weißer Substanz des visuellen Kortex zu untersuchen, sollen strukturelle und diffusionsgewichtete MRT-Aufnahmen durchgeführt werden. Die genannten Maßnahmen können uns ein umfassenderes Bild über lang- und kurzfristige neuroplastische Anpassungsvorgänge bei Patienten mit zentralem Sehverlust liefern und so dabei helfen, noch effizientere Trainingsprotokolle zu entwerfen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Mark Greenlee