Detailseite
Projekt Druckansicht

Ein multinomiales Modell für Gegenüberstellungen – Verlängerungsantrag

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456214986
 
Ziel der ersten Projektphase war es, dass neu entwickelte multinomiale Modell für Gegenüberstellungen (ab jetzt: 2HT-EIM für two-high threshold eyewitness identification model) zu validieren. Das 2HT-EIM enthält vier Parameter, die auf der Basis von Urteilen in Gegenüberstellungen geschätzt werden: einen Parameter für die Detektion der Anwesenheit (dP für detection of the presence of the perpetrator) und einen für die Detektion der Abwesenheit der tatbeteiligten Person in der Gegenüberstellung (dA für detection of the absence of the perpetrator), einen Parameter für die Wahl ›auffälliger‹ tatbeteiligter bzw. zu Unrecht verdächtigter Personen in unfairen Gegenüberstellungen (b für biased selection) und einen Parameter für Wahlen, die auf Rateprozessen basieren (g für guessing-based selection). Bis jetzt wurden vier Online-Validierungsexperimente aus dem Projektantrag durchgeführt und publiziert (Winter, Menne, Bell & Buchner, 2022). Auch wurden acht publizierte Datensätze zu Validierungszwecken reanalysiert und die Analysen publiziert (Menne, Winter, Bell & Buchner, 2022b). Zudem wurden vier weitere Online-Experimente zu der im Projektantrag vorgeschlagenen Morphing-Manipulation zur Erzeugung unfairer Gegenüberstellungen durchgeführt. Das Manuskript, in dem diese vier Experimente dokumentiert sind, ist zur Publikation eingereicht (Menne, Winter, Bell & Buchner, 2022a).Nach der erfolgreichen Validierung des 2HT-EIM in der ersten Projektphase (Menne et al., 2022b; Winter et al., 2022) soll das Modell nun zur Beantwortung neuer wissenschaftlicher Fragestellungen verwendet werden, bei denen es bislang unklar ist, welche Prozesse den Effekten auf das beobachtbare Verhalten zugrunde liegen. Konkret sind damit vier Ziele verbunden. Das erste Ziel ist die Beantwortung der Frage, wie eine Kontext-Wiederherstellung mit mehreren Tatbeteiligten bei Gegenüberstellungen die den Urteilen zugrunde liegenden Detektions- und Rateprozesse beeinflusst. Das zweite Ziel ist die Beantwortung der Frage, wie Übungs-Gegenüberstellungen die Detektions- und Rateprozesse beeinflussen. Das dritte Ziel ist die Beantwortung der Frage, wie eine Anregung zu Gedächtnis-bezogenen Metakognitionen die Detektions- und Rate-Prozesse beeinflusst. Das vierte Ziel schließlich ist die Beantwortung der Frage, welche Effekte die Position einer tatverdächtigen Person in einer Gegenüberstellung auf Detektions- und Rateprozesse hat. Zu jedem dieser vier Ziele sind zwei Experimente geplant.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Dr. Raoul Bell
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung