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Die Vertrauensbeziehung zwischen Wissenschaft und digitalisierten Öffentlichkeiten II (TruSDi II)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Lars Günther; Dr. Anne Reif; Professorin Dr. Monika Taddicken
Fachliche Zuordnung
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456602133
Für Gesellschaften spielen (digitale) Medien eine immer wichtigere Rolle, um sich über Wissenschaft zu informieren, allerdings wird im Kontext digitalisierter Öffentlichkeiten oft von einem Vertrauensverlust in die Wissenschaft gesprochen. Deshalb haben wir uns in unserem Vorgängerprojekt der Vertrauensbeziehung zwischen Wissenschaft und digitalisierten Öffentlichkeiten gewidmet. Diese wurde bislang unzureichend theoretisch beschrieben und es herrschte keine empirische Klarheit über einen Vertrauensverlust und erklärende Faktoren für dynamische Vertrauensbeziehungen. Ein von uns entwickeltes theoretisches Modell haben wir in ein empirisches Design überführt und im Methodenmix mit differenzierten Instrumenten bearbeitet. Auf den bisherigen Ergebnissen aufbauend identifizieren wir relevante Forschungslücken, die wir mit unserem Folgeprojekt bearbeiten wollen. Das betrifft die Erweiterung des theoretischen Modells um die Rolle von Themenunterschieden (Klimawandel, künstliche Intelligenz), die Fortführung der Erforschung dynamischer Vertrauensveränderungen im Längsschnittdesign, die Relevanz von Schlüsselereignissen und eine stärkere Ausdifferenzierung digitaler Kontexte. Im Ganzen berücksichtigt auch das Folgeprojekt die Ebene der Nutzer*innen, der Inhalte und der gesellschaftlichen Strukturen und schlägt ein Arbeitsprogramm vor, dass sich durch Methoden-Mix auszeichnet und eine Synthese der Ebenen und Methoden schafft. Mit Hilfe des geplanten Forschungsvorhabens sollen Erkenntnisse über die Bedeutung individueller Erfahrungen und Schlüsselereignisse für Vertrauensbeziehungen generiert, gruppenspezifische und dynamische Änderungen des Vertrauens in Wissenschaft im Längsschnitt betrachtet, die Rolle multimodaler Trust Cues exploriert und schließlich Vertrauensbeziehungen in sozialen Medien bezüglich persönlicher Themenrelevanz und Meinungsführerschaft untersucht werden. Das Forschungsprogramm basiert auf den Erkenntnissen des Vorgängerprojekts, denkt diese aber weiter, verzahnt die einzelnen Teilprojekte und schafft somit eine übergreifende Synthese der Befunde. Nur so kann die Analyse der Vertrauensbeziehung zwischen Wissenschaft und digitalisierten Öffentlichkeiten als Forschungsgegenstand unter veränderten Bedingungen der Wissenschaftskommunikation theoretisch und empirisch gerecht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Peter Weingart
