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Genderbezogene Praktiken bei Personenreferenzen: Diskurs, Grammatik, Kognition

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456835372
 
Das Projekt „Genderbezogene Personenreferenzen: Diskurs, Grammatik, Kognition“ adressiert mit einer Kombination von qualitativen, grammatikanalytischen und psycholinguistischen Methoden folgende Fragen: 1) Welche Argumentationslinien, Haltungen und stilistischen Ausprägungen lassen sich in öffentlichen Debatten und in Leitfadeninterviews zum Gendern erkennen? (TP1) 2) Welche grammatischen und lexikalischen Faktoren wirken sich (in welchem Ausmaß) auf die Vergeschlechtlichung von (referenzsemantisch) generisch verwendeten maskulinen Personen-bezeichnungen aus? 3) Wie wird die Lesbarkeit und die Interpretation von Wörtern und Texten durch genderbewusste und insbesondere nicht-binäre Sprachformen beeinflusst? (TP3 ) Aufbauend auf den Ergebnissen fast zweijähriger produktiver Forschung werden im Folgeprojekt weitere Fragestellungen untersucht: TP1: Bei der Untersuchung des medialen Diskurses sind neben der qualitativen Analyse metapragmatischer Äußerungen Keyness-Analysen des Korpus geplant, um thematische Schwerpunkte sowie Diskursverschränkungen auch quantitativ sichtbar zu machen. Über eine Analyse der verwendeten Metaphorik soll Zugriff auf Sprachideologien, die den Bewertungen zugrunde liegen, ermöglicht werden. Außerdem sind weitere Leitfadeninterviews geplant, um sich andeutenden Unterschieden zwischen Interviews und den medialen Debatten um genderbewussten Sprachgebrauch nachzugehen, z.B. . Dabei sollen auch Leitfadeninterviews mit trans und/oder nicht-binären Menschen geführt werden und anhand dessen untersucht werden, inwiefern sich diese GPersonengruppe von Nicht-Akademiker*innen unterscheidet. TP2: Es sollen beim Einfluss grammatischer und lexikalischer Faktoren auf die Verarbeitung maskuliner Personenbezeichnungen die (immer wieder beobachteten) Satzkontexteffekte vertieft und bemessen werden. Gleiche Personenbezeichnungen werden in unterschiedlich genderisierte Satzumgebungen eingebettet (Lückentexte, in die Vornamen einzusetzen sind). Auch zeigten sich im bisherigen Projektverlauf Effekte nicht nur bei der Anzahl vorhandener Maskulinmarker, sondern auch bei der Wortart der pronominalen Genusträger (Relativ-, Possessiv- und Personalpronomen), die Indefinitpronomina (wie jemand, niemand) wiederaufnehmen. Hypothese: Personalpronomen verstärken besonders eine männliche Vergeschlechtlichung. TP3: Der Fokus dieser Projektphase liegt in der Untersuchung interindividueller Unterschiede, die sich in den bisherigen experimentellen Studien als besonders relevant erwiesen. Daher wird ein Eyetracking-Experiment mit einer nicht-studentischen Gruppe älterer Personen durchgeführt, um die Lesbarkeit von Texten mit verschiedenen Formen genderbewusster Sprache zu untersuchen. Außerdem soll tiefergehend analysiert werden, ob bzw. wie das in den Experimenten gezeigte Verhalten der Versuchspersonen mit ihrer Einstellung zu verschiedenen Sprachformen in Beziehung steht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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