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Zur interdisziplinären und innerphilosophischen Rechtfertigung einer Philosophie der Werte
Antragsteller
Dr. Moritz von Kalckreuth
Fachliche Zuordnung
Praktische Philosophie
Theoretische Philosophie
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 457895741
Das Ziel des vorliegenden Projekts besteht darin, zu klären, ob sich eine Philosophie der Werte angesichts interdisziplinärer und innerphilosophischer Kritik rechtfertigen lässt. Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, dass es neben den (häufig kritisierten) Wertphilosophien auch Werttheorien in den Einzelwissenschaften gibt (z. B. in der Ökonomischen Theorie, Politikwissenschaften, Soziologie usw.). In einem ersten Schritt sollen verschiedene einzelwissenschaftliche Wertbegriffe rekonstruiert und ihre Ansprüche an eine Wertphilosophie bzw. etwaige Kritikpunkte erarbeitet werden. In einem zweiten Schritt wird es darum gehen, die unterschiedlichen Kritikpunkte, die innerhalb der Philosophie gegenüber Werttheorien vorgebracht werden, aufzugreifen und zu systematisieren. Dabei handelt es sich etwa um den Einwand, dass Begründungen von Entscheidungen durch Werterfahrungen nur bedingt rational nachvollziehbar seien, oder um den Einwand, dass eine Philosophie der Werte als Wertabsolutismus oder -platonismus auftreten müsse. Der dritte Schritt besteht darin, insbesondere unter Rückgriff auf phänomenologische Positionen ein Verständnis von Wertphilosophie zu entwickeln. Dabei stellt sich die Frage, ob Werttheorien wie diejenige Max Schelers und Nicolai Hartmanns mit den Unterscheidungen von Werten und Gütern bzw. von Wert und real Wertvollem sowie der Ausarbeitung einer Theorie des historischen Wandels von Moral sehr unterschiedliche begriffliche Ressourcen bereitstellen, die es möglicherweise gestatten, potentielle Einwände zu vermeiden. In einem letzten Schritt muss überprüft werden, ob eine solche Wertphilosophie den verschiedenen (innerphilosophischen) Kritikpunkten standhält und in der Lage ist, relevante einzelwissenschaftliche Wertbegriffe einzufangen.
DFG-Verfahren
WBP Stelle