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Die Auswirkungen von COVID-19 auf die regionale Resilienz und Disparitäten in Deutschland und China
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Robert Hassink; Professorin Dr. Annekatrin Niebuhr
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458455447
Große Krisen wirken sich unterschiedlich auf regionale Ökonomien aus, zum Teil aufgrund der spezifischen Merkmale der jeweiligen Krise, aber auch aufgrund von Unterschiede in der regionalen Wirtschaftsstruktur, in den Erfahrungen im Umgang mit früheren Krisen und durch differenzierte politische Maßnahmen auf nationaler und regionaler Ebene. Auch die Auswirkungen der aktuellen COVID-19-Krise unterscheiden sich zweifellos über Länder und Regionen hinweg. Vorliegende Untersuchungen liefern jedoch nur sehr begrenzte Erkenntnisse über die regionalwirtschaftlichen Auswirkungen von Pandemien und die existierenden Befunde sind häufig nicht auf die COVID-19 Krise übertragbar, da sich die Rahmenbedingungen in Bezug auf Globalisierung, IKT und die Mobilität von Personen und Gütern erheblich von denen früherer Pandemien unterscheiden. Erste Analysen deuten auf zwei bemerkenswerte Effekte von COVID-19 hin. Erstens schränken Eindämmungsmaßnahmen die Mobilität und persönliche Interaktionen ein und reduzieren so klassische Agglomerationsvorteile und insbesondere Lernmöglichkeiten, die vor allem ein urbanes Umfeld bietet. Zweitens werden gleichzeitig globale Produktionsnetzwerke massiv gestört, was zu einer stärkeren Regionalisierung der Wertschöpfungsketten führen kann, ohne dass in gleichen Maße wie bislang Agglomerationsvorteile genutzt werden können. Das Hauptziel dieses Projekts besteht darin, zu untersuchen, wie sich diese komplexe Situation auf die regionale Resilienz und die regionalen Disparitäten auswirkt. Im Rahmen des Projekt sollen die regionalen Effekte von COVID-19 in Deutschland und China unter Verwendung komplementärer quantitativer Techniken und qualitativer Fallstudienmethoden verglichen werden. Das Projekt soll politikrelevante empirische Forschungsergebnissen liefern und darüber hinaus die Erklärungskraft theoretischer Konzepte der Wirtschaftsgeographie und Regionalökonomie zu Agglomerationsvorteilen, globalen Produktionsnetzwerken und regionaler Resilienz einer Überprüfung unterziehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen