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Gesundheitliche Folgen von Covid-19: Gibt es persistierende Beeinträchtigungen? Eine epidemiologische Studie am Universitätsklinikum Essen
Antragsteller
Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel; Professor Dr. Bernd Kowall; Professor Dr. Börge Schmidt; Professor Dr. Andreas Stang
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458514228
Erste, noch unsystematische Beobachtungen und kleinere Studien geben Hinweise darauf, dass Covid-19 Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, auch nach der Entlassung noch für Covid-19 typische Symptome aufweisen, und dass sich das neue Coronavirus nicht nur in den Atemwegen und der Lunge nachweisen lässt, sondern auch in Pharynx, Herz, Leber, Niere und Gehirn. Ferner gibt es bei mit Covid-19 infizierten Personen Hinweise, dass SARS-CoV-2 einen diabetogenen Effekt aufweisen und neurologische und psychiatrische Beeinträchtigungen hervorrufen könnte.Das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie beantragt daher ein Projekt mit dem Ziel, für ein breites – nicht auf hospitalisierte Personen fokussiertes – Patientenkollektiv zu klären, ob eine Covid-19 Infektion mit persistierenden gesundheitlichen Beschwerden assoziiert ist. In der Studie sollen positiv getestete Personen mit negativ getesteten Personen und Personen aus der Allgemeinbevölkerung insbesondere hinsichtlich psychosozialer, kognitiver, metabolischer, pulmonaler und kardiovaskulärer Faktoren verglichen werden. Zum Zeitpunkt der geplanten Untersuchung soll der Test auf das Virus mindestens 12 Monate zurückliegen. Die zentralen Fragestellungen der Studie zielen darauf ab, ob sich die drei Untersuchungsgruppen hinsichtlich der Lebensqualität, der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Lungenfunktion, des Vorliegens eines schlecht eingestellten Diabetes mellitus und des Vorliegens subatherosklerotischer Faktoren unterscheiden. Die Vielfalt der untersuchten Parameter stellt die interdisziplinäre Ausrichtung des Projekts sicher.Im Stadtgebiet Essen wurden bislang ca. 1000 Personen positiv und weitere ca. 7000 Personen negativ auf Covid-19 getestet. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Essen sollen 400 positiv und 400 negativ getestete Personen zufällig ausgewählt und für die vorliegende Studie eingeladen werden. Die dritte Untersuchungsgruppe von 800 weiteren Personen aus der Allgemeinbevölkerung sollen aus der am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie bereits laufenden Heinz Nixdorf MehrGenerationenStudie (MGS) ausgewählt werden. Die Antragssteller haben im Rahmen der Pandemiebekämpfung der Stadt Essen bereits eine Untersuchung mit rund 5500 Essener Bürgern durchgeführt. Ein erstes Ergebnis war die Erstellung eines Scores zur Identifizierung von Personen, deren Wahrscheinlichkeit für ein positives Testergebnis erhöht ist. Darüber haben die Antragssteller eine langjährige Erfahrung in der Durchführung epidemiologischer Feldstudien (z.B. Heinz-Nixdorf Recall Studie (HNR), 1000 Gehirne Studie, HNR MehrGenerationenStudie (MGS) und NAKO Gesundheitsstudie). Die Probanden werden im Rahmen der geplanten Studie ein Untersuchungsprogramm durchlaufen, das im Studienzentrum des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie fest etabliert ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen