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Die Rolle von chronischen Erkrankungen, Umwelteinflüssen und genetischen Faktoren bei SARS-CoV-2 Infektionen: Addition, Modifikation oder Mediation der Effekte?

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458527737
 
Das kürzlich entdeckte Virus „Severe Acute Respiratory Syndrome CoronaVirus 2“ (SARS-CoV-2) ist der pathogene Erreger von COVID-19. Der Krankheitsverlauf von COVID-19 ist häufig mild, erfordert aber in einer beträchtlichen Anzahl von Fällen eine stationäre Behandlung und kann bis zum Tod führen, was vermutlich von existierenden Vorerkrankungen und der genetischen Veranlagung abhängt. Luftverschmutzung ist ein wichtiger umweltbedingter Risikofaktor für kardiometabolische, respiratorische und neurologische Erkrankungen und es wird vermutet, dass Luftverschmutzung ebenfalls zur Ausbreitung von SARS-CoV-2 beiträgt als auch den Verlauf der Infektion beeinflusst.Daher ist es das Ziel von COVGENAIR, die Rolle von chronischen Erkrankungen, Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung sowie deren Wechselwirkung auf das Auftreten und den Schweregrad von SARS-CoV-2-Infektionen zu untersuchen.Der Fokus liegt hierbei auf:(a) der Bestimmung der Prävalenz von SARS-CoV-2-Infektionen und Symptomen innerhalb verschiedener Alters- und Risikogruppen,(b) der Klärung des komplexen Zusammenhangs zwischen Umweltfaktoren und SARS-CoV-2-Infektionen,(c) der Identifikation von Risikogruppen in der Bevölkerung, die besonders anfällig für eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus sind, und(d) der Bestimmung langfristiger gesundheitlicher Auswirkungen einer Infektion mit SARS-CoV-2.Dieser Antrag basiert auf Daten, die in drei umfassend phänotypisierten Längsschnitt-Kohortenstudien gewonnen wurden, die alle mehr als 20 Jahre zurückreichen, wobei die Teilnehmer inzwischen 20 bis 95 Jahre alt sind. Diese Studien wurden vor der COVID-19-Pandemie umfassend charakterisiert, wobei bestehende chronische, auch subklinische, Erkrankungen, die umfangreiche Expositionshistorie sowie Lebensstilfaktoren erfasst und alle Teilnehmenden genotypisiert wurden. Im Rahmen dieses Projekts werden wir mit Hilfe von Fragebögen und Antikörpertests Informationen über SARS-CoV-2-Infektionen sammeln und alle Teilnehmenden zur erneuten Untersuchung einladen, um u.a. chronischen Geruchsverlust und anhaltende respiratorische Beschwerden als die häufigsten Folgen von COVID-19 zu untersuchen.Ein Identifizieren vulnerabler Subgruppen basierend auf der Kombination aus bestehenden Vorerkrankungen, Umwelteinflüssen und beteiligten genetischen Mechanismen, sowie die Bestimmung von langfristigen Auswirkungen auf die respiratorische, kardiometabolische und neurologische Gesundheit nach einer COVID-19 Erkrankung sind wichtige Schritte zur Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie für das Gesundheitssystem.Insbesondere das Aufklären der Rolle der genetischen Prädisposition und deren Zusammenspiel mit Luftverschmutzung und chronischen Vorerkrankungen bei einer SARS-CoV-2 Infektion und deren Schweregrad in verschiedenen Altersgruppen kann zu einem besseren Verständnis der zugrunde liegenden Wirkmechnismen sowie der Variabilität in der Pathogenese bei Risikopersonen beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Gabriele Bolte
 
 

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