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Sozioökonomische Ungleichheit in der Gesundheit während der COVID-19 Pandemie (INHECOV): Empirische Analysen und Implikationen für die Pandemieplanung
Antragsteller
Dr. Jens Hoebel; Privatdozent Dr. Timo-Kolja Pförtner; Privatdozent Dr. Morten Wahrendorf
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458531028
Sozioökonomische Ungleichheiten in der Gesundheit sind in der sozialepidemiologischen Forschung für eine Vielzahl von Erkrankungen dokumentiert. Erste Hinweise aus der aktuellen COVID-19-Pandemie deuten ebenso darauf hin, dass sozioökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen sich häufiger mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infizieren und von einem schweren Verlauf von COVID-19 betroffen sind. Neben diesen primären Gesundheitsfolgen der Pandemie könnten benachteiligte Bevölkerungsgruppen auch vergleichsweise häufiger von den sekundären Gesundheitsfolgen der Pandemie und den unbeabsichtigten Gesundheitsfolgen der nicht-pharmazeutischen Maßnahmen (NPM) zur Infektionsprävention betroffen sein. Dies umfasst insbesondere psychische Belastungen während der Pandemie. Belastbare Ergebnisse zu sozioökonomischen Ungleichheiten in den primären und sekundären Gesundheitsfolgen der Pandemie und den unbeabsichtigten Gesundheitsfolgen der NPMs liegen für Deutschland bislang nicht vor. Das beantragte Kooperationsprojekt hat das Ziel, die Evidenz hierzu systematisch zusammenzufassen und durch umfangreiche empirische Analysen für die COVID-19-Pandemie in Deutschland belastbare Erkenntnisse zu schaffen. Von den Ergebnissen werden neue Einsichten im präventiven Handlungsbedarf bei sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen erwartet, um gezielte Empfehlungen für die zukünftige Pandemieplanung entwickeln zu können. Das Projekt unterteilt sich in 7 Arbeitspakete (AP): AP1 fasst den Forschungsstand zu sozioökonomischen Ungleichheiten in der aktuellen und in vergangenen Pandemien zusammen. Im AP 2 wird durch das Harmonisieren und Poolen vorhandener Sero-Prävalenzstudien aus Deutschland eine verbesserte Datengrundlage für weitergehende Analysen geschaffen. AP3 und AP4 untersuchen auf Basis mehrerer Datensätze (inkl. regionaler Meldedaten, Krankenkassendaten und der gepoolten Sero-Prävalenzstudien) die primären Gesundheitsfolgen für Infektionsrisiko und Erkrankungsschwere, einerseits entlang sozioökonomischer Gruppen (AP 3) und andererseits entlang berufsbezogener Merkmale und Berufsgruppen (AP 4). AP 5 und AP 6 untersuchen mögliche indirekte Folgen. AP 5 untersucht hierbei die psychosozialen Folgen der COVID-19-Pandemie und der NPMs und AP 6 fokussiert auf die unbeabsichtigten Gesundheitsfolgen der Infektionsschutzmaßnahmen während der COVID-19-Pandemie für prekär Beschäftigte. Schließlich fasst AP 7 die Ergebnisse im Rahmen eines internationalen Workshops mit Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern zusammen, entwickelt Empfehlungen zur Pandemieplanung auf lokaler Ebene und beteiligt sich an der Entwicklung eines Lernkonzeptes zur Ausbildung zukünftiger Entscheidungsträger im öffentlichen Gesundheitsdienst. Die Kooperation dreier Standorte und die umfassende koordinierte Analyse existierender Datensätze sowie der Transfer der Ergebnisse in den öffentlichen Gesundheitsdienst stellen innovative Aspekte des Projekts dar.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Caroline Cohrdes; Professor Dr. Nico Dragano; Dr. Claudia Hövener; Privatdozent Dr. Thomas Lampert (†); Professor Dr. Holger Pfaff