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Urban Resistom

Fachliche Zuordnung Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 460816351
 
Der vorliegende Projektantrag ist in einer Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft und dem Institut für Hydrobiologie der TU Dresden entstanden. Ziel des Vorhabens ist es, den Beitrag der Siedlungsentwässerung auf die Ausbreitung, Dynamik und Saisonalität von Antibiotika und Antibiotikaresistenzgenen in einem stark urban geprägten Fließgewässer zu untersuchen. Die Verbreitung multiresistenter Keime in der Umwelt stellt eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Ein Eintragspfad solcher Mikroorganismen ist die Schnittstellen zwischen Kanalisation und Oberflächengewässer, über die Abwasser bei Starkregenereignissen entlastet wird. Um diesen Austrag und die darauffolgenden Prozesse im Fließgewässer zu untersuchen, wurde das in Dresden liegende Lockwitzbacheinzugsgebiet ausgewählt. Seit 2016 betreibt das Institut für Siedlungswasserwirtschaft dort sechs Messstandorte. Vier Messstationen sind mit Abflussmesstechnik, Wasserqualitätssensoren und Probenehmer ausgestattet, an zwei weitern Einleitestellen wird der Abfluss erfasst. Im Fließgewässer befinden sich zwei Messstationen, während sich die weiteren Messstandorte an den Einleitepunkten des Misch- und Regenwasserkanalnetzes in den Lockwitzbach befinden. Dieses Messnetz soll genutzt werden um den Beitrag der Siedlungsentwässerung zur Ausbreitung und Bildung von antibiotikaresistenter Bakterien in einem städtischen Einzugsgebiet nachzuweisen. Ereignisbezogene und saisonale Probenahmekampagnen, verbunden mit der Untersuchung von Wasser- und Biofilmproben auf chemische und mikrobiologische Indikatorparameter soll Aufschluss über den Anteil von Antibiotika und –Resistenzen der Entlastungen und Einleitungen aus der Regenwasserkanalisation geben. Zusätzlich wird der Eintrag und Verbleib von Schwermetallen aus der Stadtentwässerung untersucht, die zur Bildung von Co-Resistenzen führen können. Ein gekoppeltes, hydrodynamisches Modell des Fließgewässers und des Kanalnetzes soll mit einem Partikelaustragsmodell kombiniert werden. Diese Modellierungsergebnisse werden in einem weiteren Schritt mit den gemessenen Wasserqualitätsparametern und Antibiotikaresistenzen kombiniert, um Informationen über die Größe und Dynamik von Austrägen aus dem Kanalnetz und der Ausbreitung in Fließgewässern geben zu können. Die Effektivität weitergehender Behandlungsstufen kann in diesem Zusammenhang getestet und ausgewertet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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