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Garten und Musiktheater am Dresdner Hof des 17. und 18. Jahrhunderts: Mediale und funktionale Wechselbeziehungen im Dienste herrschaftlicher Metaphorik und fürstlicher Repräsentation

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 460857984
 
Gartenkunst und Musiktheaterproduktion waren zentrale Bestandteile der höfischen Repräsentation in der Frühen Neuzeit und auf vielfältige Weise miteinander verschränkt: Gärten wurden zu Schauplätzen von Musiktheateraufführungen, zu deren Zweck man Theater errichtete oder die Gartenanlagen in die Inszenierung integrierte, und umgekehrt zählen Gärten seit dem 17. Jahrhundert zum festen Arsenal musiktheatraler Bühnendekoration, die sich auf reale und ideale Vorbilder beziehen konnten.Das Forschungsprojekt setzt sich zum Ziel, die unterschiedlichen Ebenen der musiktheatralen Funktionalisierung von höfischen Gärten und ihrer bildmedialen Repräsentanz sowie Rezeption als Kernelemente herrschaftlicher Metaphorik und fürstlicher Repräsentation in der Verknüpfung musik- und musiktheaterwissenschaftlicher sowie kunsthistorischer Expertise erstmals in transdisziplinärer Perspektive zu untersuchen. Grundlage bildet die vergleichende Analyse von Libretti, Partituren, Festbeschreibungen, Gemälden, Druckgraphiken, Entwurfszeichnungen und Archivalien, die die Ausprägungen dieser intermedialen Konstellation zwischen Gartenkunst, Musiktheater und bildender Kunst auf unterschiedlichen Ebenen dokumentieren, imaginieren und propagieren.Der Fokus liegt auf dem Dresdner Hof, der sich als exemplarischer Untersuchungsgegenstand in besonderer Weise anbietet. Sowohl die vielfältigen Formen der gartenkünstlerischen Gestaltung und musiktheatralen Nutzung der Gartenanlagen als auch die Musiktheaterproduktion orientierten sich an höchsten internationalen Standards und standen durch ihre vielfältige mediale Vermittlung im konkurrierenden Austausch mit anderen Höfen, weshalb die Dresdner Situation in gesamteuropäischer Perspektive betrachtet werden soll. Dank verschiedener Vorarbeiten zu den Dresdner Hofgärten und dem Opernrepertoire sowie der günstigen Überlieferungslage hinsichtlich Libretti, Partituren, Bildmedien und Archivalien sind die Voraussetzungen für eine solche vergleichende diachrone Fallstudie günstig. Eine normdatenbasierte Erschließung der Szenenbeschreibungen in den Opernlibretti soll die Einordnung der Garten- und Naturszenen in den Gesamtzusammenhang sowie ihrer Bezugnahmen auf reale wie bildmedial dokumentierte Gartenanlagen ermöglichen.Das Forschungsprojekt gliedert sich in die beiden Themenbereiche „Der Garten als Ort musiktheatraler Inszenierung“ und „Der Garten auf der Musiktheaterbühne“, die im Rahmen von je einem musik- und kunsthistorischen Dissertationsvorhaben sowie einer musiktheaterwissenschaftlichen Monographie enger vernetzt bearbeitet werden sollen. Drei Flankierende Workshops, die neben Dresden in Kassel-Wilhelmshöhe und Schwetzingen stattfinden sollen, dienen der inhaltlichen Vertiefung und Methodendiskussion sowie der vergleichenden Perspektivierung des Projektthemas. Dabei sollen zugleich die Potentiale der Thematik hinsichtlich weiterführender Transfers in einem möglichen Folgeprojekt ausgelotet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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