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Antioxidans-Behandlung als neuartige Therapieoption für die Mikrovillöse Einschluss-Krankheit (MVID)

Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Biomaterialien
Kinder- und Jugendmedizin
Pharmazie
Förderung Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 461122830
 
Die Microvillus Inclusion Disease (MVID) ist eine sehr seltene und schwere genetische Darmerkrankung, die Säuglinge und Kleinkinder betrifft. Die Degeneration ihres Dünndarms führt dazu, dass die Patienten keine Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen können und lebenslang von der intravenösen Ernährung abhängig sind. Leider versterben die meisten Patienten auch an den schweren Komplikationen, die mit einer intravenösen Langzeiternährung einhergehen können. Bei Forschungen zu MVID ist ein zellulärer Defekt in MVID identifiziert worden, der für die Degeneration des Dünndarms verantwortlich ist und vor allem mit dem Antioxidans N-Acetylcystein (NAC) in einem Mausmodell von MVID behandelt werden konnte. NAC ist ein kostengünstiges, sicheres, von der EMA / FDA zugelassenes Medikament, das hauptsächlich zur Behandlung von Paracetamol-Vergiftungen indiziert ist. Obwohl die Umnutzung von NAC zur Behandlung von MVID angemessen erscheint, ist eine klinische Studie bei MVID-Patienten nicht trivial umsetzbar. Die langfristigen Auswirkungen von NAC im Darm sind nicht bekannt. NAC ist auch für Kinder unter 2 Jahren kontraindiziert. In der vorgeschlagenen Studie soll die NAC-Behandlung optimiert und andere Antioxidantien für Kinder jeden Alters unter Verwendung menschlicher Zelllinien, Spheroide und Tiermodellen von MVID identifiziert werden. Darüber hinaus ist beabsichtigt, die Arzneimittelformulierung, die optimale Dosis und den bestmöglichen Verabreichungsweg zu identifizieren, welche bei MVID-Patienten am effizientesten und geeignetsten sind. Die Ergebnisse dieser Studie werden den Weg für eine erste klinische Studie am Menschen mit der lang erwarteten Aussicht auf eine Verbesserung der Nährstoffaufnahme und eine Verringerung des Bedarfs an intravenöser Ernährung ebnen, was letztendlich die Lebenserwartung und Lebensqualität von MVID-Patienten erhöhen wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Niederlande, Spanien
 
 

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