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Explizite Kausale Inferenz in der Persönlichkeitsforschung (ECIP)

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 461127198
 
Kausale Schlüsse sind ein zentrales Ziel in der Wissenschaft. Für die Untersuchung kausaler Zusammenhänge sind Experimente die bevorzugte Methode. Allerdings sind Experimente in der Persönlichkeitsforschung oft unethisch, undurchführbar oder sehr aufwändig. Persönlichkeitsforscher haben daher selten experimentelle Designs angewandt, um kausale Effekte zu untersuchen. Kausale Schlüsse sind auch in nicht-experimentellen Studien möglich. Allerdings wurden in der Persönlichkeitspsychologie bisher explizite kausale Schlüsse auf Basis von nichtexperimentellen Daten vermieden, da es den weitverbreiteten Glauben gibt, dass kausale Schlüsse nur unter Verwendung von experimentellen Daten möglich sind. Daher nimmt das Wissen über kausale Effekte in der Persönlichkeitsforschung nur sehr langsam zu. Das ist bedauerlich, denn die Knappheit an empirischer Forschung zu kausalen Effekten bringt ein Auseinanderdriften zwischen empirischen Befunden und Theorien mit sich. Theorien befassen sich nämlich meistens mit kausalen Effekten und Mechanismen. Die Knappheit an empirischer Forschung zu kausalen Effekten schränkt außerdem die Relevanz von Persönlichkeitsforschung für politische Entscheidungsträger ein, da Wissen über kausale Effekte notwendig ist, um effektive und zielgerichtete Interventionen, Vorschriften und Gesetze zu entwerfen. Das wissenschaftliche Netzwerk wird kausale Persönlichkeitsforschung fördern, indem es Methoden ausarbeitet, anwendet und veranschaulicht, die für kausale Schlüsse in der Persönlichkeitsforschung geeignet sind. Das Netzwerk wird methodologische und konzeptuellen Herausforderungen der kausalen Persönlichkeitsforschung bewältigen, indem es methodologische und konzeptuelle Richtlinien und ein integratives Rahmenkonzept ausarbeitet. Darüber hinaus werden wir empirische Studien und Drittmittelanträge anfertigen, in denen wir gangbare Wege für explizite kausale Schlüsse in der Persönlichkeitsforschung veranschaulichen. Indem das Netzwerk zur Schau stellt, wie Persönlichkeitsforscher Kausalität in ihre Arbeit integrieren können, wird das Netzwerk das Auseinanderdriften zwischen Persönlichkeitstheorie und empirischen Befunden reduzieren und die Relevanz von Persönlichkeitsforschung für politische Entscheidungsträger erhöhen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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