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Lachen im Gespräch: Form, Funktion und Multimodalität

Antragstellerin Professorin Dr. Petra Wagner, seit 9/2024
Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 461442180
 
Das menschliche Lachen ist eines der am häufigsten auftretenden nonverbalen Phänomene in spontanen zwischenmenschlichen Interaktionen. Trotz dieser Häufigkeit und des Interesses, das dem Lachen als Forschungsgegenstand entgegengebracht wird, gibt es noch immer eine Vielzahl von Aspekten, die nicht vollständig verstanden sind, und die einer überzeugenden Implementierung des Lachens in Sprachtechnologieanwendungen entgegenstehen könnten. In Fortführung des im LAUGH-Projekt etablierten Ansatzes werden wir drei verschiedene Aspekte des Lachens untersuchen: seine Form, seine Funktion und seinen multimodalen Ausdruck, wobei wir diese Aspekte nicht nur für sich allein, sondern auch in ihrer jeweiligen Wechselwirkung betrachten. Die drei Teile des avisierten Projekts werden sich jeweils mit bestehenden Wissenslücken in unserem Verständnis von Lachen in Gesprächen befassen. Zunächst werden wir die Funktionen des Lachens quantitativ untersuchen. Hierfür wird ein großes Korpus dyadischer Interaktionen herangezogen, um die relevanten Auftretenshäufigkeiten in Spontansprache zu ermitteln. Wir werden weiterhin die aus der Forschung ersichtliche Unterspezifiertheit des Lachens analysieren, indem wir untersuchen, welche Auswirkungen die Rolle des Individuums im Gespräch (Sprecher*in, Zuhörer*in, Beobachter*in) auf die wahrgenommene Lachfunktion haben könnte. Was die Form des Lachens anbelangt, so gibt es zwar einen großen Bestand an Literatur, der sich mit der akustischen und zeitlichen Realisierung des Lachens befasst, doch ist nur wenig über die Konfiguration der Artikulatoren während des Lachens bekannt. Wir werden daher die Positionierung der Artikulatoren des oberen Vokaltrakts (Zunge, Kiefer, Lippen) für drei Arten von Lachen - fröhliches, soziales und willentliches Lachen - bestimmen und sie mit vergleichbaren Positionierungen beim Sprechen vergleichen. Wir planen, diese Ergebnisse darüber hinaus zu nutzen, um artikulatorische Messungen in Verbindung mit akustischen Informationen für die automatische Erkennung von Lachen in gesprochener Sprache zu verwenden. Anschließend werden wir den multimodalen Ausdruck des Lachens untersuchen, indem wir eine Art des visuellen Ausdrucks, der häufig in Verbindung mit Lachen zu finden ist, nämlich das Lächeln, betrachten und insbesondere untersuchen, wie diese beiden Phänomene in spontanen Interaktionen verteilt sind. Um die Verbindung zwischen Lachen und Lächeln besser zu verstehen, werden wir zudem untersuchen, ob es Ähnlichkeiten zwischen ihnen in Bezug auf ihre zugrunde liegenden artikulatorischen Konfigurationen gibt. Um diese Fragen beantworten zu können, wird abschließend ein Korpus mit informellen Gesprächen und entsprechender gelesener Sprache zusammen mit artikulatorischen Messungen für beide Arten von Sprache gesammelt und für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Dr. Ioan Bogdan Ludusan, bis 9/2024
 
 

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