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Re-Etablierung von Gemeinschaften – Merkmalbasierte Wiederbesiedelung von Amphibien-Pionierarten
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Kathrin Dausmann; Privatdozent Dr. Mark-Oliver Rödel
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444827997
In Phase 1 untersuchten wir die Reorganisation von Amphibien-Beute-Netzwerken entlang eines Waldregenerationsgradienten. Wir verglichen Anurengemeinschaften und ihre Beute mit der Häufigkeit und der Zusammensetzung von Laubstreuarthropoden sowie den Alkaloiden in der Froschhaut. Wir hypothetisierten, dass sich Wiederherstellung der Netzwerke zwischen Anuren mit generalisierter und spezialisierter Ernährung unterscheiden. Wir gingen von einer langsameren Erholung von Fröschen mit spezialisierter Ernährung aus, d.h. von Arten, die auf bestimmte Beute angewiesen sind, um Alkaloide zur Feindabwehr zu sequestrieren. Unsere Hypothese, dass die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Widerherstellung von Froschgemeinschaften spielt, erwiess sich als unzutreffend. Unsere Daten deuten darauf hin, dass abiotische Faktoren und Ressourcen sowie artspezifische Merkmale die entscheidenden Faktoren dafür sind, ob Arten Waldveränderungen widerstehen oder sich in sich erholenden Gebieten wieder etablieren können. Daher ist unser Ziel in Phase 2, zu verstehen, wie sich abiotische und biotische Faktoren auf die Erholungsrate, Erholungssequenz und Artinteraktionen von Arten mit unterschiedlichen Merkmalen auswirken. Insbesondere möchten wir untersuchen, was Frösche darin befähigt oder einschränkt, neue Gebiete zu erreichen und sich dort anzusiedeln. Dazu kombinieren wir ökologische und physiologische Methoden um morphologische, physiologische und biologische Daten von Pionier und „Klimax“-Arten zu vergleichen. Wir werden verschiedene künstliche Laichgewässer entlang des gesamten Regenerationsgradienten installieren. In diesen werden wir das Auftreten und die Etablierung von Anuren, ihren potenziellen aquatischen Räubern und Konkurrenten, sowie die abiotischen Faktoren (Mikroklima, Wasserchemie) erheben. Ein neuer Ansatz ist unser Fokus auf den Zusammenhang der Larvalentwicklung und damit den Etablierungserfolgs der Frösche, mit den vorhandenen Baumarten durch den Einfluss der Laubstreu, sowie der jeweiligen Epiphylle. Obwohl von Anuren in gemäßigten Zonen starke Effekte bekannt sind, wurde dies bisher in keinem tropischen Ökosystem untersucht. Unser Vergleich des Einflusses von Pionier- und Klimaxbaumarten auf die Kaulquappenentwicklung, anhand von Mikroklima und Laubstreumerkmalen, wird uns neue Erkenntnisse zur Reetablierung von Amphibiengemeinschaften in tropischen Waldökosystemen liefern. In einer Reihe verschiedener, physiologischer Experimente, die Temperaturpräferenzen, die Leistungsfähigkeit und die Energiebudgets der Frösche bei verschiedenen Temperaturen testen, können wir die Präferenzen und Grenzen verschiedener Froscharten für die Ansiedlung in verschiedenen Walderholungsstadien und in der umgebenden Matrix bestimmen. Abschließend kombinieren wir alle unsere Daten, um zu modellieren, wo unsere Fokusarten theoretisch vorkommen könnten oder in der Landschaft fehlen sollten. Diese Vorhersagen evaluieren wir mit den Monitoringdaten aus SP2.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Ecuador
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professorin Mónica Guerra, Ph.D.; Professor Dr. Andrés Ricardo Merino-Viteri
