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Bereicherung des Wissens und der Methodik zur Bewertung der Transitivitäts- und Konsistenzannahmen in komplexen Interventionsnetzwerken
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Loukia Spineli
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462260733
Systematische Übersichten mit Netzwerk-Metaanalyse (NMA) spielen eine entscheidende Rolle bei der Erstellung der besten Evidenz für mehrere konkurrierende Interventionen. Die explosionsartige Zunahme solcher veröffentlichten Übersichtsarbeiten zeugt von der Beliebtheit dieses Evidenzinstruments in der breiten medizinischen Gemeinschaft. Insbesondere der Druck der COVID-19-Pandemie weltweit, zeitnahe evidenzbasierte Empfehlungen für zahlreiche verschriebene Interventionen (von denen viele off-label sind) zu fördern, macht die NMA notwendiger denn je. Dennoch hängt die Qualität der Schlussfolgerungen, die den Endnutzern geliefert werden, stark davon ab, ob die zugrunde liegenden Annahmen, die NMA definieren, gültig sind. Diese Annahmen beziehen sich auf die Ähnlichkeit der synthetisierten Evidenz, die auf epidemiologischen und statistischen Grundlagen beruht, und sie sind als Transitivität und Konsistenz bekannt. Es gibt eine umfangreiche Literatur zu den Konzepten und Methoden, die sich auf Transitivitäts- und Konsistenzannahmen beziehen. Die Ergebnisse mehrerer empirischer Studien zur Berichts- und Bewertungsqualität dieser Annahmen waren jedoch nicht überzeugend. Darüber hinaus haben sich die meisten dieser empirischen Studien hauptsächlich auf Netzwerke von drei Interventionen konzentriert. Daher können ihre Ergebnisse nicht auf Übersichtsarbeiten verallgemeinert werden, die komplexe Interventionsnetzwerke umfassen. Eine weitere große Einschränkung dieser Studien besteht darin, dass sie sich zu sehr auf den p-Wert stützen, um auf die Ähnlichkeit der synthetisierten Beweise zu schließen. Eine gründliche Verbesserung der Berichterstattung und Bewertung der Transitivitäts- und Konsistenzannahmen erfordert die Entwicklung objektiver und validierter Methoden, um die Autoren systematischer Übersichten in diese Richtung zu verpflichten. Der vorliegende Vorschlag zielt darauf ab, die systematische Bewertung der der NMA zugrundeliegenden Annahmen unter Verwendung geeigneter Methoden zu fördern und letztlich die Qualität der den Endbenutzern gelieferten Schlussfolgerungen zu verbessern. Die konkreten Ziele der Forschungsagenda sind zweifach: die Aktualisierung der Evidenz über die Qualität der Berichterstattung und der Bewertung der Transitivitätsannahme in komplexen Netzwerken, und die Förderung neuer Ansätze zur objektiven Beurteilung der epidemiologischen und statistischen Ähnlichkeit der gesammelten Evidenz, ohne sich übermäßig auf statistische Tests zu verlassen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen