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Die Korrespondenz des Naturphilosophen Henrik Steffens (1773-1845) - eine digitale Edition
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Marit Bergner; Dr. Thomas Burch
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Wissenschaftsgeschichte
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462388823
Als preußischer Gelehrter und Universitätsprofessor in Halle, Breslau und Berlin gehört der in Norwegen geborene und in Dänemark ausgebildete Naturphilosoph Henrik Steffens (1773–1845) zu den zentralen Persönlichkeiten der deutschen und dänischen Romantik und des Deutschen Idealismus. Steffens prägte die spekulative Richtung der Naturphilosophie und war zusammen mit Schelling maßgeblicher Vertreter des Prinzips der Einheit von Natur und Geist. Seine Schrift „Über die Idee der Universitäten“ (1809) wiederum zählt zu den wichtigsten Abhandlungen über die moderne Universität. Steffens’ wissenschaftliche Vielseitigkeit zeigt sich auch in seiner Korrespondenz, die eine wichtige Quelle für die zunehmend an der Netzwerkforschung interessierten Geistes- und Kulturwissenschaften ist, gibt sie doch Auskunft über die Wissensvernetzung und den Wissenstransfer im frühen 19. Jahrhundert. Steffens’ noch auffindbare Korrespondenz von rund 670 Briefen, verteilt auf 45 internationale Archive und Bibliotheken, wurde im DFG-Projekt "Die Korrespondenz des Naturphilosophen Henrik Steffens (1773-1845). Eine wissenschaftliche Erschließung und virtuelle Zusammenführung" erstmals in einem digitalen Archiv anhand ihrer Metadaten inventarisiert. Auf Grundlage dieser vollständigen Erschließung ist eine digitale Edition das Ziel des Folgeprojekts, das, wie das Inventarisierungsprojekt, eine Kooperation zwischen dem Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Trier Center for Digital Humanities (TCDH) ist. Die Edition umfasst dabei sowohl die handschriftlich überlieferten als auch die bereits edierten Briefe und bietet somit einen geschlossenen Korpus der noch existierenden Steffens-Korrespondenz. Rund 305 Briefe, darunter 70 dänische, werden dabei erstmals ediert. Die im Erstprojekt eingerichtete open-access-Publikationsplattform bietet im Folgeprojekt mit einer synoptischen Briefansicht (Faksimile und Transkription) und mit zu Registern verlinkten Stellenkommentaren einen übersichtlichen Zugriff auf jeden der rund 670 Briefe und eröffnet eine über das Erstprojekt hinausgehende Vielzahl an Rechercheoptionen. Die Arbeit mit den bereits bereitgestellten Metadaten wird auf diese Weise vereinfacht, da durch die semantische Auszeichnung im Text Forschende den direkten Zugang zu den entsprechenden Briefstellen erhalten oder auch direkt im Volltext suchen können. Eine historisch-kritische Kommentierung der rund 160 Briefe, die Steffens’ amtliche Korrespondenz umfassen, ermöglicht darüber hinaus die weitere wissenschaftliche Bearbeitung dieses in sich geschlossenen Korpus, gibt die amtliche Korrespondenz doch Einblicke in die Wissenschaftsstruktur und -organisation im frühen 19. Jahrhundert in Preußen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Claudia Bamberg; Professor Dr. Bernd Henningsen; Professorin Dr. Stefanie von Schnurbein
