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Lebende Substanz unter dem Mikroskop: Protoplasmatheorie, wissenschaftliche Mikroskopie, und die Molekularisierung des Baues der Zelle, 1840–1940

Antragsteller Dr. Daniel Liu
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 463389772
 
Von den 1860er bis in den 1940er Jahre wurde die Protoplasmatheorie neben der Zelltheorie und der Darwinschen Evolutionstheorie als eine der drei zentralen Theorien der modernen Biologie aufgefasst. In diesem Zeitraum waren sich die meisten Biologen einig, dass das Protoplasma — den sich bewegenden, reizbaren und metabolisierenden Teil der Zelle — als „lebende Substanz“ und „das urspüngliche active Substrat aller Lebenserscheinungen“ betrachtet werden musste. Die Ziele des vorgeschlagenen Projektes sind:1. die Rekonstruktion der Geschichte der Entwicklung, des Verfalls und der Folgen der Protoplasmatheorie in den Lebenswissenschaften;2. die Situierung der Geschichte der Zelltheorie und der Protoplasmatheorie im Kontext der technischen und sozialen Geschichte der „wissenschaftlichen Mikroskopie“, die sich im deutschsprachigen Raum zu einer selbständigen Hilfswissenschaft entwickelt hatte; und 3. aufzuzeigen, dass Protoplasmatheorie und Mikroskopie wichtige Wege waren, über die Theorien und Methoden der Physik und Chemie in die Biowissenschaften eingebracht wurden und damit den Grundstein für die Molekular- und Strukturbiologie nach dem zweiten Weltkrieg legten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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