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Visuelle Bildung

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464609650
 
Die Ausrichtung des interdisziplinären Projekts Visuelle Bildung verläuft entlang der Schnittstellen von Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung einerseits und Kunst-, Kultur-, Sozial- und Medienphilosophie andererseits. Ihr liegt ein Verständnis von Bildern als medialen Infrastrukturen der Erfahrungsgenese zugrunde, die unser Selbst- und Weltverhältnis prägen. Trotz der bildungstheoretischen Ausdifferenzierung des Medialen, hier: des Bildlichen besteht ein Forschungsdesiderat darin, zu untersuchen, wie spezifische Bilder unser Sehen konstituieren und verändern können. Das beantragte Forschungsvorhaben setzt hier an und erforscht die konstituierende (hervorbringende) und modale (d.h. die formende, prägende, ausrichtende, orientierende) Dimension von spezifischen Bildern für Bildungsprozesse. Die Forschungsfrage lautet: Wie lässt sich die konstitutive und modale Dimension von Bildlichkeit darstellen und reflektieren? Sie verschiebt den Fokus von dem, was erfahren wird, darauf, wie und wodurch etwas erfahren wird. Ohne Medialität, hier: Bildlichkeit sieht man nichts, wie umgekehrt die Medialität, hier: Bildlichkeit selbst im gewöhnlichen Sehen unsichtbar bleiben. Sie bilden ein komplexes Wechselspiel von Sichtbarkeit, Unsichtbarkeit und Sichtbarmachung. Um dieses Wechselspiel zu erforschen, wird ein phänomenologischer Bildungszugang gewählt, der über leibliche Erfahrungen im Umgang mit Bildern ein aufweisendes Denken freisetzt, das nicht allein Begriffsklärung, Argumentation und Systematik das Feld beherrschen lassen, sondern vielmehr medienspezifische Ordnungen des Sichtbaren in Fallstudien untersucht und an diesen eine Theoriebildung weiterentwickelt. An konkreten künstlerischen Arbeiten als empirischem Ausgangsmaterial sollen dabei spezifische Aktualisierungen visueller Bildung erforscht werden, um von dort Fragen der medienspezifischen Reflektierbarkeit und Übertragbarkeit zu stellen. Das angestrebte Forschungsergebnis besteht darin, ethische, soziale, kulturelle und künstlerische Bildungsformen, Bildungsverläufe und Bildungsdynamiken aufzudecken, die responsive Momente der Überraschung, des Zuvorkommens, des Sichereignens, der Irritation, der Konfrontation mit Unbekannten, der Beanspruchung, der (An-)Erkennung der Autonomie der Anderen, der Thematisierung einer Fremderfahrung im Kontrast zur Selbsterfahrung freilegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien
Kooperationspartner Dr. Volkmar Mühleis
 
 

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