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Urologial Diseases in a Aging Society: From Genetic to Medical Csre (UroAgeCare)
Antragsteller
Professor Dr. Roland Schüle
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464635516
Hohes Patientenalter und altersbedingte Gebrechlichkeit sind durch unzureichende Kompensationsmechanismen auf negative gesundheitliche Einflüsse gekennzeichnet. In der Folge werden erhöhte Raten an unerwünschten Ereignissen bei der Behandlung maligner und benigner Erkrankungen beobachtet. Folglich sind Szenarien, bei denen eine medikamentöse oder operative Therapie im älteren und komorbiden Patientengut zu erhöhter Morbidität, Hospitalisierung und Mortalität führt im klinischen Alltag häufig. Trotz dieser eindeutigen klinischen Korrelation sind grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse zu beispielsweise genetischen und epigenetischen Hintergründen, welche diese Situation im Vergleich zu Standard-Patientenpopulationen erklären, limitiert. In einem Zeitalter sich rasch entwickelnder interventioneller, chirurgischer und medikamentöser Behandlungsstrategien fällt überdies auf, dass die allgemein üblichen Selektionskriterien kontrollierter klinischer Studien zu einer klaren Unterrepräsentation bzw. einem kategorischen Ausschluss von Patienten mit hohem Lebensalter oder geringem Performance-Status führen.Betrachtet man demgegenüber die demographische Entwicklung in der westlichen Welt wird klar, dass unter dem Eindruck fortwährend steigender Patientenzahlen in fortgeschrittenem Lebensalter und dem zunehmenden Einfluss von Komorbidität im Patientengut in eine profunde Analyse dieser Situation in klinischen und translationalen Forschungsansätzen sinnvoll und wichtig erscheint. Insbesondere für den urologischen Versorgungsbereich stellt dies eine besondere Herausforderung dar, da das Fach Urologie bezogen auf das prozentuale Patientenaufkommen an älteren und gebrechlichen Patienten am stärksten von dieser demographischen Entwicklung betroffen ist. Zudem ist derzeit kein spezifisches uro-geriatrisches Training in die urologische Fachweiterbildung integriert. Insgesamt sind Fragestellungen zu urologischen Erkrankungen in der alternden Gesellschaft im Bereich aktueller Forschungsansätze nur unzureichend wissenschaftlich abgebildet.Mit dem Ziel hinreichend spezifizierte und interdisziplinär abgestimmte Forschungsvorhaben im Bereich urologischer Erkrankungen in der alternden Gesellschaft zu etablieren, beabsichtigen die Antragssteller auf Basis der Nachwuchsakademie Plattform der DFG übergeordnete Themenbereiche wie:• Natürlicher Verlauf und physiologische Grundlagen urologischer Erkrankungen unter dem Eindruck eines fortgeschrittenen Patientenalters und altersbedingter Morbidität• Studien zur Evaluation der komplexen molekularbiologischen und immunologischen Alterationen bei urologischen Tumorerkrankungen unter Betrachtung altersabhängiger Faktoren die beispielsweise das Ansprechen auf eine medizinische oder chirurgische Maßnahme vorhersagen können. (Beispielsweise: pharmakogenetische Studien, „surgical outcome studies“)• Analysen zur Rolle von hohem Lebensalter und/ oder Begleiterkrankungen für die Behandlung spezifischer urlogischer Krankheitsbilder.
DFG-Verfahren
Nachwuchsakademien