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Kongruenz-Mismatches in Relativsätzen und verwandten Strukturen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465345509
 
Das Projekt stellt Relativsatzkonstruktionen in seinen Mittelpunkt, in denen Relativsätze (RS) als Attribute zu Personalpronomen der 1. oder 2. Person erscheinen, beispielsweise: Ihr, die malen lernt, besucht jede Ausstellung (i). Diese Strukturen sind wenig erforscht, in einschlägigen Grammatiken nicht vorgesehen, aber experimentell inzwischen belegt. In den einschlägigen Strukturen divergieren die morphologischen Merkmale zwischen Kopfpronomen (2. Ps) im Matrixsatz sowie Subjekt (3. Ps) und finitem Verb (2. Ps) im RS. Angestrebt wird die experimentelle Erhebung bei (i) appositiven RS (Bsp. oben), (ii) bei Clefts: Ihr seid es, die malen lernen/??lernt; und (iii) ausgewählten restriktiven RS-Strukturen: Wir sind die einzigen, die unseren/ihren Sohn versorgen (vor allem unter der umstrittenen Bindung des Possessivpronomens). Untersucht werden sollen Deutsch, Polnisch und Italienisch, da diese Sprachen unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, die sich in den wesentlichen Punkten unterscheiden, und somit Aufschlüsse versprechen: pro-drop-Eigenschaft; die Art des Relativierers (Komplementier bzw. Relativpronomen); Synkretismen; Setzung von Resumptiv-Pronomen; das Vorkommen von Genus-Markierung (an Relativpronomen bzw. Verb). Da der Forschungsstand bei den Sprachen jeweils sehr unterschiedlich ist, ergeben sich verschiedene Ansätze und Gewichtungen bei den Heuristiken zur Datenerhebung (klassische Befragung/ Beurteilung von Strukturen auf Likert-Skalen, psycholinguistische Experimente: selbstgesteuertes Lesen, Blickbewegungsmessungen, ereigniskorrelierte Potenziale). Eine Synthese der Ergebnisse strebt ein kohärentes Bild zu den Sprachen und den grammatischen Prozessen an. Neben der vordergründig empirischen Erhebung konkreter Daten ist das theoretische Ziel, einen Beitrag zur syntaktischen Analyse von RS-ähnlichen Konstruktionen und zur morpho-syntaktischen Analyse von Kongruenz zu liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien, Polen
Kooperationspartnerinnen Professorin Dr. Joanna Blaszczak (†); Dr. Ewa Trutkowski
 
 

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