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Die Bedeutung von strategischem Wissen für die Erklärung migrationsspezifischer Bildungsungleichheiten in Deutschland

Antragstellerin Dr. Melanie Olczyk
Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465927481
 
Migrationsspezifische Ungleichheiten im Bildungserwerb werden in Deutschland über die gesamte Bildungskarriere hinweg beobachtet. Dabei werden unterschiedliche Muster berichtet: Während Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund in Leistungstests häufiger unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielen, werden für diese Gruppe bei gleicher Leistung und sozialer Herkunft häufiger ambitionierte Bildungsaspirationen und Bildungsentscheidungen beobachtet. Eine mögliche Erklärung hierfür ist die Ausstattung mit strategischem Wissen über das deutsche Bildungssystem. Das Wissen über die verfügbaren Bildungs- und Förderoptionen, deren Vor- und Nachteile sowie die Voraussetzungen hierfür, und das Wissen über die eigenen Handlungsspielräume sind eine wichtige Ressource, die strategisch im Bildungsverlauf eingesetzt werden kann. Zugewanderte Familien, bei denen die Eltern ihre schulischen und beruflichen Qualifikationen im Ausland erworben haben, sind möglicherweise begrenzt über das Bildungssystem in Deutschland informiert. Bildungsunterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen aus zugewanderten und seit Längerem ansässigen Familien könnten folglich auch auf dem Grad der Informiertheit beruhen. Übergreifendes Ziel des Vorhabens ist es deshalb, zu untersuchen, welche Bedeutung dem strategischen Wissen bei der Erklärung migrationsspezifischer Unterschiede im Übergang in die Sekundarstufe I zukommt. Hierzu werden die in der Literatur genannten Argumente aufgegriffen und im Rahmen eines handlungstheoretischen Modells zusammengeführt. Im Mittelpunkt steht dabei die Ausarbeitung der theoretischen Überlegungen mit Blick auf die Übergangsentscheidung am Ende der Grundschulzeit unter Berücksichtigung unterschiedlicher Wissensaspekte. Darauf aufbauend lassen sich differenzierte Vorhersagen für verschiedene Herkunftsgruppen, Generationen (eigene Zuwanderung, Zuwanderung der Eltern, der Großeltern) sowie unterschiedlichen Regelungen zum Übergang ableiten. Die theoretisch hergeleiteten Erwartungen sollen anschließend mittels NEPS-Daten geprüft werden, und zwar mit den Daten der Startkohorte 2.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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