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Fokussensitivität in der formalen Grammatik: ein sprachübergreifender Ansatz
Antragstellerin
Dr. Katalin Balogh
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466022950
Es ist allgemein anerkannt, dass die Interpretation einer Reihe von Ausdrücken von der Fokusstruktur (und damit der Informationsstruktur) der Sätze abhängt, in denen sie vorkommen. Dieses Phänomen wird sprachübergreifend beobachtet und als 'Assoziation mit Fokus' (Rooth, 1985) oder 'Fokussensitivität' (Beaver & Clark, 2008) bezeichnet. Dieses Projekt untersucht die strukturellen und interpretatorischen Eigenschaften fokussensitiver Partikeln in verschiedenen Sprachen und befasst sich mit der allgemeinen Fragestellung, wie Informationsstruktur in die formale Grammatiktheorie einzubeziehen ist. Eine adäquate, sprachübergreifende Analyse 'fokussensitiver Partikeln' (und des Phänomens der 'Fokussensitivität') erfordert eine umfassende formale Analyse an allen Schnittstellen von (Morpho-)Syntax, Semantik und Pragmatik (unter Einbeziehung der Prosodie) – eine Beschränkung auf die semantische Ebene ist unzureichend. Das Hauptforschungsziel des Projekts ist die Entwicklung einer einheitlichen, sprachübergreifenden Darstellung fokussensitiver Partikeln, die Strukturaufbau- und Interpretationsaspekte der Informationsstruktur innerhalb einer formalen Grammatiktheorie sowie deren Modellierung erfasst. Das Projekt sieht vor, sich dem Hauptziel aus zwei Richtungen zu nähern: empirische Untersuchung und theoretische Analyse einerseits und formale Modellierung andererseits. Wir untersuchen unser Kernphänomen in drei typologisch unterschiedlichen Diskurskonfigurationssprachen mit struktureller Fokusmarkierung: Ungarisch, Georgisch und Japanisch. Es ist zu erwarten, dass die Untersuchung gerade dieser Sprachen wesentlich zum Verständnis des Struktur- und Interpretationsverhaltens 'fokussensitiver Partikeln' beitragen wird, insbesondere zum Verständnis ihrer Wechselwirkung mit der strukturellen Fokusmarkierung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professorin Dr. Laura Kallmeyer; Dr. Rainer Osswald; Professor Dr. Stavros Skopeteas