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Veränderung von Covid-19-bezogenen Sorgen und Ängsten, Risikowahrnehmungen und Präventionsverhalten im Verlauf der Pandemie: Längsschnittliche Vorhersage präventionsbezogener Variablen in einer vulnerablen Stichprobe ehemals arbeitsloser Personen
Antragsteller
Professor Dr. Karsten Ingmar Paul
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466310014
Gegenstand des hier beantragten Projekts ist eine Fragebogenstudie mit zwei Erhebungswellen bei arbeitslosen und wiederbeschäftigten Personen.Der Fokus wird auf (1) Veränderungen in emotionalen Reaktionen auf die SARS-CoV-2-Pandemie wie COVID-19-bezogenen Sorgen und Ängsten, (2) Einstellungen wie z.B. dem wahrgenommenen Infektionsrisiko, und (3) präventionsbezogenem Verhalten wie z.B. dem Sozialkontaktverhalten liegen. Arbeitslose Personen stellen häufig eine randständige Gruppe auf dem Arbeitsmarkt dar und weisen instabile Erwerbsverläufe auf. Aufgrund geringer Bildung führen sie oft berufliche Tätigkeiten aus, die sich schlecht in Heimarbeit verlagern lassen und demzufolge einen direkten Kontakt mit anderen Menschen bedeuten. Ihr Infektionsrisiko sollte demzufolge höher sein als in der Allgemeinbevölkerung und daher ihr präventionsbezogenes Verhalten besonders relevant für den Verlauf der Pandemie. Insgesamt dürfte diese Bevölkerungsgruppe in ökonomischer und gesundheitlicher Hinsicht besonders stark von der Pandemie betroffen sein.Die Stichprobe soll aus einem bestehenden Panel gezogen werden, das für eine kurz vor Abschluss stehende Längsschnittstudie aufgebaut wurde. Diese wurde in zwei Projekten durch die DFG gefördert und fokussierte kurz- und langfristige psychologische Folgen von Arbeitslosigkeit und Wiederbeschäftigung. Im Rahmen der letzten drei der zwölf Wellen wurden und werden bereits einige COVID-19-bezogene Aspekte (z. B. zu Sorgen vor dem Verlust Angehöriger, zum Sozialkontaktverhalten) erhoben. Darüber hinaus stehen Daten zur psychischen Gesundheit sowie Daten zum Erfüllungsgrad wichtiger psychologischer Bedürfnisse seit dem Jahr 2013 zur Verfügung (erhoben in Abständen von drei bis fünf Monaten). Diese Variablen sollen auch in den zwei Wellen des hier beantragten Projektes erhoben werden und u. a. als Prädiktoren der pandemiebezogenen Sorgen und Ängste, Einstellungen und präventionsbezogenen Verhaltensweisen fungieren. Zudem werden weitere Fragen zu pandemiebezogenen Variablen (z. B. Maßnahmen-Compliance, Bereitschaft zur Impfung) in die neue Studie aufgenommen.Konkret soll untersucht werden, wie pandemiebezogene Sorgen und Ängste, Veränderungen in der psychischen Gesundheit und in der Bedürfniserfüllung eine Veränderung präventionsrelevanter Einstellungen und Verhaltensweisen bedingen. Durch das spezielle Desing kann zudem ermittelt werden, wie sich Maßnahmen zur Infektionsprävention wie z.B. Ausgangssperren, furchtbezogene Apelle und Beschränkungen des öffentlichen Lebens auf diese Variablen auswirken. Das beantragte Projekt wird zu wertvollen Schlussfolgerungen für die Gestaltung von Präventionsmaßnahmen und Kommunikationsstrategien in Pandemien führen, die es erlauben diese in Zukunft noch effektiver zu gestalten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Professor Dr. Klaus Moser; Dr. Andrea Zechmann