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Die Rolle von Wissenschaft und Macht in den Reformen der staatlichen Forstorganisationen in Ost-Europa

Antragstellerin Dr.-Ing. Mirjana Zavodja
Fachliche Zuordnung Forstwissenschaften
Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468426222
 
Seit 1989 haben die Reformen in Ost-Europa die staatlichen Forstorganisationen stark verändert. Obwohl es einen hohen Reformanspruch gab, ist die Frage offen, wie viel von den wissenschaftlichen Lösungen in die Reformkonzepte und deren Umsetzung einfließen konnte. Auf der Grundlage des 3 Ebenen Modells für die Evaluierung staatlicher Forstorganisationen und des "Research-Integration-Utilization" Modells über Wissenstransfer formulieren wir zur Beantwortung dieser Forschungsfrage zwei Haupthypothesen: (i) die Reformkonzepte und deren Implementation setzten nur ausgewählte wissenschaftliche Teilinformationen in den eingesetzten Lösungen um; (ii) die Auswahl aus den wissenschaftlichen Vorschlägen wird von Reformakteuren bestimmt, die ihren Interessen folgen und mit ihren Machtmitteln im politischen Prozess nur bestimmte Reformlösungen unterstützen; (iii) die Akteure entwickeln Reformlösungen, indem sie wissenschaftliche Informationen mit ihrem Vorwissen und ihren Erfahrungen verschmelzen. Als Fallstudien werden die fünf Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens ausgewählt. Sie sind besonders gut geeignet, weil sie eine große Vielfalt an weit entwickelten Reformmodellen aufweisen, dort nationale und internationale Akteure aktiv waren und wir über einen sehr guten Feldzugang verfügen. Der Zugang wird durch fünf eingebundene nationale Wissenschaftler aus den jeweiligen Nachfolgestaaten gesichert. Ein quantitativer Ansatz, der sich auf spezifische Kriterien und Indikatoren stützt, wird für die Evaluation der Reformkonzepte und deren Implementation verwendet. Qualitative Interviews und Dokumentenanalyse dienen der Untersuchung der Reformakteure, mit Fokus auf deren Interessen, Vorwissen und Machtmittel. Die Hauptforscherin mit eigener Stelle kann ihre umfangreichen Erfahrungen mit der Analyse der Forstpolitik und der forstlichen Organisationen im ehemaligen Jugoslawien und Ost-Europa sowie ihre eigenen theoretischen Beiträge zu dem 3 Ebenen Modell und dem RIU Modell einbringen. Diese fortgeschrittenen Forschungskompetenzen sind notwendige Erfolgsbedingungen, um die Hypothesen durch belastbare empirische Evidenz zu testen. Die Projektergebnisse sollen zum einen die wissenschaftsbasierte Politikberatung zur Reform der staatlichen Forstorganisationen verbessern. Zum anderen wird der Wissenstransfer über die Verbindung wissenschaftlicher Informationen mit den jeweiligen Akteuren, deren Interessen, Vorwissen und deren Machtmitteln erklärt und damit ein Beitrag zur Weiterentwicklung des „embeded“ Models für Wissenstransfer geleistet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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