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Transdiagnostische psychologische Faktoren als Prädiktoren für eine Psychotherapie-Nonresponse und Aspekte der Kosten-Effektivität im Zusammenhang mit der Prädiktion von Psychotherapieergebnissen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Frank Jacobi; Professorin Dr. Nikola Maria Stenzel
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442075332
Kognitiv-behaviorale Verfahren (KVT) weisen insgesamt eine gute Effektivität für die Behandlung internalisierender psychischer Störungen auf. Trotzdem profitiert ein substanzieller Prozentsatz nicht (oder nicht ausreichend) von den Interventionen. Eine frühzeitige Identifikation von Patient:innen mit einem hohen Risiko für eine Nonresponse ist daher ein wichtiges Ziel. Das vorliegende Forschungsprojekt (SP5) ist Teil einer Forschungsgruppe, in der eine prospektiv-longitudinale Kohorte von N = 500 Patient:innen, die an psychotherapeutischen Hochschulambulanzen mittels KVT behandelt werden, untersucht werden soll. Übergeordnetes Ziel der Forschungsgruppe ist es, die besten Prädiktoren für Nonresponse zu identifizieren. Dazu findet im Rahmen mehrerer Teilprojekte eine umfassende Phänotypisierung bio-behavioraler Marker des Behandlungserfolgs statt (z.B. Erfassung von Emotionsregulation anhand von ecologic momentary assessments (EMA), neuronalen und psychophysiologischen Markern, siehe SP4, SP6, SP7, SP8). Zur Auswertung werden unter anderem moderne Verfahren der prädiktiven Analytik eingesetzt (z.B. maschinelles Lernen).Das vorliegende Projekt (SP5) untersucht die Bedeutung transdiagnostischer psychologischer Mechanismen und Prozesse für eine Psychotherapie-Nonresponse bei internalisierenden Störungen. Dazu fokussieren wir auf ein breites Set von Emotionsregulationsstrategien als zentrale Veränderungsmechanismen kognitiv-behavioraler Prozesse. Dabei ist es unser Ziel, Prozesse zu erfassen, die Faktoren der anderen SPs (z.B. neuronale und psychophysiologische Marker der Emotionsregulation) spiegeln und erweitern. Darüber hinaus werden psychologische Ressourcen und Faktoren wie z.B. Krankheitswahrnehmung, Behandlungserwartungen sowie die therapeutische Beziehung einbezogen. Die Relevanz dieser Faktoren für den Erfolg einer Psychotherapie wird über den Effekt routinemäßiger Basisdiagnostik hinaus untersucht. Zusätzlich werden verschiedene Modelle zur Interdependenz transdiagnostischer Faktoren geprüft, die in dieser Form bislang nicht gemeinsam untersucht wurden. Darüber hinaus betrachten wir "frühzeitige Veränderungen" transdiagnostischer Faktoren (innerhalb der ersten 5 Therapie-Sitzungen), da diese für die Vorhersage des Therapieerfolges eine wichtige Rolle spielen können. Weiterhin betrachten wir Kosten-Effektivitäts-Aspekte, indem wir Schätzungen der Relation zwischen Aufwand und Kosten der über die Teilprojekte hinweg vorgenommenen Diagnostik und dem Nutzen für eine verbesserte Prädiktion vornehmen. Auch wird modelliert, welche Implikationen eine verbesserte Prädiktion von Nonresponse bei „Standard-KVT“ für die Kosten-Effektivität eines Gesamt-Behandlungsangebots hätte, das für Patient:innen mit ungünstiger Prognose alternative bzw. modifizierte Intervention vorhält, welche möglicherweise gerade die identifizierten psychologischen Mechanismen und Prozesse adressiert, die beim Risiko für Nonresponse eine besondere Rolle spielen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen