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Diversifizierung und Wandel – Untersuchungen zu Besiedlung und Landwirtschaftspraktiken im 5. Jt. v. Chr. im zentralen Mitteleuropa
Antragstellerinnen
Dr. Astrid Röpke; Professorin Dr. Silviane Scharl; Professorin Dr. Astrid Stobbe
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468729311
Das archäologische Quellenmaterial des 5. Jt. v. Chr. in Mitteleuropa reflektiert sowohl Tradition als auch Wandel. Insbesondere die ersten Jahrhunderte weisen deutliche Bezüge zur vorangehenden Bandkeramik auf, während in der Mitte und der 2. Hälfte des 5. Jt. v. Chr. verstärkt kulturelle, soziale und ökonomische Veränderungen fassbar werden, die mit dem Übergang vom Mittel- zum Jungneolithikum als Umbruch interpretiert werden. In diesem Zusammenhang diskutierte Argumente und im jungneolithischen Quellenmaterial gut fassbare Indizien sind die Entstehung und Ausbreitung der Kupfermetallurgie, die Errichtung monumentaler Erdwerke, eine neue Siedlungsweise (Uferrandsiedlungen, kleinere/weniger massive und kurzlebigere Wohnbauten), die mit einer er-höhten residenziellen Mobilität in Verbindung gebracht wird, oder das langsame Verschwinden der Keramikverzierung. Darüber hinaus wird eine „tertiäre Neolithisierung“ der Regionen außerhalb der Altsiedellandschaften diskutiert. Im Bereich der landwirtschaftlichen Praktiken, der Landnutzungsmuster und der Siedlungsweise reflektieren die archäologischen Quellen jedoch bereits für das frühe und mittlere 5. Jt. v. Chr. Wandel und Diversifikation und deuten so auf einen deutlich früher einsetzenden und länger andauernden Entwicklungsprozess hin. Dies ist für die Altsiedellandschaften bislang jedoch kaum systematisch untersucht worden und soll daher im Fokus des vorliegenden Antrags stehen, verbunden mit der Frage nach möglichen Zusammenhängen und Ursachen. Exemplarisch sollen die Regionen Mainfranken, Wetterau, Rheinland und Westfalen untersucht werden, wo die Quellenlage und der Forschungsstand zum 5. Jt. v. Chr. vergleichsweise gut sind. Im Rahmen eines diachronen und regionalen Vergleichs ist geplant, die genannten Aspekte interdisziplinär – unter Einbeziehung archäologischer, archäobotanischer, vegetationsgeschichtlicher, archäozoologischer, geoarchäologischer, molekulararchäologischer und isotopenanalytischer Ansätze – zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen