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Modellieren von lexikalischer Diffusion in der Syntax: nichtfinite Komplementsätze in der Geschichte des modernen Englischen

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437487447
 
Ziel des Vorhabens ist es, die verschiedenen Muster der nichtfiniten Komplementation im Englischen seit dem Jahr 1500 besser zu verstehen, indem eine erklärende Theorie der Diffusion dieser Muster durch das verbale Lexikon entwickelt und getestet wird. Konkret verbindet das Vorhaben Sprachwandel und Spracherwerb durch die Hypothese, dass das Sufficiency Principle (SP; Yang 2016) eine entscheidende Rolle spielt, indem es die produktiven Verallgemeinerungen bestimmt, die die kindlichen Spracherwerber*innen des (Früh)neuenglischen treffen können. Die genaueren Umstände, unter den ein bestimmtes Matrixverb eine bestimmte Art von Komplementsatz braucht, bleiben unklar. Deshalb schlagen wir vor, dass diese Umstände keinen ausnahmslosen semantischen Bedingungen unterliegen; vielmehr sind die groben Verallgemeinerungen, die das Kind erreicht, inputgesteuert und können eine gewisse Menge an Ausnahmen tolerieren. Demzufolge ist die Geschichte der nichtfiniten Komplementation im Englischen eine Geschichte lexikalischer Diffusion, die durch das Sufficiency Principle gesteuert wird. Was die Methodologie angeht, fußt das Vorhaben auf großen historischen Korpora. Dabei achten wir insbesondere auf Sprachkontakt, und namentlich Verben, die während der Zeitspanne aus Sprachen wie Latein und Französisch entlehnt werden, da diese vielleicht für die Entwicklungen der quantitativen Grenzen der Produktivität ausschlaggebend sind. Für dieses Vorhaben lautet die überspannende Forschungsfrage: Haben sich neue Muster der nichtfiniten Komplementation im Englischen nach 1500 durch lexikalische Diffusion ausgebreitet? Wenn ja, wie?
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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