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Bestimmung der Oxidationsstufen aus Einkristallbeugungsexperimenten

Fachliche Zuordnung Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung von 2021 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 470146201
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Projekts „Bestimmung der Oxidationsstufen aus Einkristallbeugungsdaten“ wurden auf Grundlage der fundamentalen Streutheorie Algorithmen implementiert, um den elastischen resonanten Streubeitrag zu berechnen und in der Auswertung von experimentellen Messdaten zu validieren. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Näherungen in den bislang etablierten Tabellen erhebliche Fehler verursachen, insbesondere der Abbruch der Reihenentwicklung der Streumomente beim ersten Glied. Bei der Auswertung der Beugungsdaten werden somit systematische Fehler gemacht, die zunächst für eine Bestimmung der Oxidationsstufen korrigiert werden müssen. Hierfür ist eine grundlegende mathematisch-physikalische Implementierung notwendig gewesen, welche enge Kollaboration und Aufarbeitung der bisherigen Modelle und Methoden mit Mathematikern notwendig gemacht hat. Es wurde zusätzlich die Verfeinerung der klassischen resonanten Streubeiträge in die weit verbreitete Kristallstruktursoftware Olex2 implementiert und gegen Messdaten bei verschiedenen Wellenlängen von Röntgenstrahlung verwendet, um Unterschiede der chemischen Eigenschaften und Umgebungen von Molybdän-Atomen in strukturverwandten Verbindungen gegen die Verschiebung der Absorptionskante zu korrelieren und die Möglichkeit diese verlässlich aus Beugungsexperimenten zu erhalten zu testen. Die Verfeinerungen mit der Software NoSpherA2 in Olex2 wurden um die Fähigkeiten der Verwendung von Slater-Funktion-basierten Streufaktoren für alle oder nur kernnahe Elektronen erweitert. Dies trägt zur Beschleunigung der Berechnungen bei – insbesondere für Elemente des Periodensystems mit höherer Ordnungszahl – und verbessert die Auswertung der Elektronendichten und die Verfeinerungsqualität, die dadurch beobachtet werden kann. Diese Verbesserung ermöglicht die Nutzung von effektiven Kernpotentialen während der Quantenmechanik-Rechnung. Es wurde ein Prototyp für die Verwendung der Elektronendichte-Beschreibung aus der gängigen Dichtefitting-Methode aus einer QM-Rechnung entwickelt. Erste Verbesserungen mittels dieser Methode zeigen, dass die Partitionierung durch Dichteprojektion nicht nur funktioniert, sondern auch ähnliche Ergebnisse wie die etablierten Partitionierungsschemata wie Hirshfeld- oder Becke-Atome liefert. Zur Behandlung großer Strukturen, insbesondere solcher, die in logische Untereinheiten zerlegt werden können, wie zum Beispiel Proteine oder Co-Kristalle, wurden in NoSpherA2 Methoden eingeführt, die es ermöglichen die Berechnung in kleinere Subprozesse aufzuteilen und anschließend mit linear skalierender Geschwindigkeit zu lösen. Auf diese Weise kann auch eine komplexe Struktur mit einer geeigneten Methode für das lokale Problem verfeinert werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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