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Physical Education, Sport and Corona-Virus Pandemic: Understanding consequences of COVID-19 pandemic lockdowns on children’s and youth physical literacy

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 470250884
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das PESCoV-Projekt wurde als Sekundärdatenanalyse geplant, um mögliche Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, insbesondere der beiden Lockdowns, auf die körperliche Bildung von Kindern und Jugendlichen zu untersuchen. Körperliche Bildung bezieht sich auf die Motivation, das Selbstvertrauen, die motorische Leistungsfähigkeit, das Wissen und das Verständnis einer Person, körperliche Aktivitäten über die gesamte Lebensspanne hinweg zu schätzen und Verantwortung dafür zu übernehmen. Durch die Pandemie wurden viele Gelegenheiten, sich im Alltag körperlich zu betätigen, verringert, u. a. durch die Streichung/Schließung des Sportunterrichts in Schulen, auf Spielplätzen und in Sportvereinen. Obwohl diese Maßnahmen darauf abzielten, die infektiöse Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hatten sie möglicherweise zahlreiche negative Auswirkungen auf verschiedene Aspekte der körperlichen Bildung und damit zusammenhängende Faktoren, wie das körperliche Selbstkonzept, die psychische Gesundheit oder das motorische Leistungsniveau. Das PESCoV-Projekt nutzte zwei deutsche Längsschnitt-Kohortenstudien ("Motorik-Modul" und "Berlin hat Talent"), die Daten zu diesen Aspekten bei Kindern und Jugendlichen vor und während der Pandemie erhoben. Im Rahmen des PESCoV-Projekts wurden vier Studien durchgeführt, darunter mit Fokus auf 1) das physische Selbstkonzept, 2) körperliche Aktivität und psychische Gesundheit, 3) motorische Leistung und 4) Body-Mass-Index. Außerdem wurde der sozioökonomische Status in den Aspekten 3 und 4 berücksichtigt. In der Tat wurden nach einer oder beiden COVID-19-bedingten Lockdowns negative Einflüsse festgestellt, obwohl nicht alle untersuchten Aspekte betroffen waren. Zu den wichtigsten Ergebnissen der vier Studien gehören: 1) Studie I: Mehr Sportunterricht, körperliche Aktivität in Sportvereinen und in der Freizeit unterstützten ein positives körperliches Selbstkonzept während des Lockdowns II 2) Studie II: Die Kinder wiesen während der Schließung I und II eine geringere psychische Gesundheit auf, und eine höhere körperliche Aktivität während der Schließung wirkte sich positiv auf die psychische Gesundheit aus. 3) Studie III: Das motorische Leistungsniveau war während der Pandemie leicht schwächer. Insgesamt und über alle Aufgaben hinweg wurden die Kinder in der Entwicklung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit im Hinblick auf die repräsentativen Perzentilenkurven im Durchschnitt um etwa 1 Jahr zurückgeworfen. Wichtig und der stärkste Effekt war, dass bei Kindern mit niedrigerem sozioökonomischem Hintergrund generell schwächere Leistungen zeigten. 4) Studie IV: Der Body-Mass-Index war während des zweiten Lockdowns höher, während nur nach dem ersten Lockdown keine signifikante Veränderung des BMI zu beobachten war. Dieser Effekt war besonders stark bei Kindern mit dem niedrigsten sozioökonomischen Hintergrund. Zusammenfassend deuten die Ergebnisse des PESCoV-Projekts auf nachteilige Auswirkungen auf verschiedene Aspekte des Sportunterrichts von Schulkindern hin. Diese Veränderungen müssen in den nächsten Jahren genau beobachtet werden, und es sind wirksame Interventionen erforderlich, um die langfristigen negativen Auswirkungen auf die Entwicklung der körperlichen Fähigkeiten der Kinder abzumildern und ihnen entgegenzuwirken.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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