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Strukturierte ambulante Nachsorge nach Schlaganfall – erweiterte postinterventionelle Nachbeobachtung (SANO-EXTEND)

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 470538619
 
SANO-EXTEND ist eine postinterventionelle Folgestudie der kürzlich abgeschlossenen Studie „Strukturierte ambulante Nachsorge nach Schlaganfall (SANO)“. Ziel von SANO-EXTEND ist es, die Langzeiteffekte der SANO-Studie zu untersuchen. SANO ist eine cluster-randomisierte Studie mit einer Laufzeit von 2018 bis 2022 und wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im Rahmen des Innovationsfonds gefördert. Von Januar 2019 bis Dezember 2020 wurden 2791 Teilnehmer in 30 teilnehmenden Zentren in ganz Deutschland für die SANO-Studie rekrutiert. Die Studienpopulation besteht aus leicht bis mittelschwer betroffenen Patienten mit primärem ischämischem Schlaganfall ≥ 18 Jahre, die kognitiv und körperlich in der Lage sind der Studienintervention zu folgen. Im Rahmen der SANO-Studie wurde die Effektivität einer komplexen Intervention, bestehend aus dem Aufbau eines regionalen sektorenübergreifenden Netzwerks von Nachsorgeanbietern sowie aus standardisierten Nachsorgeuntersuchungen zur Risikofaktorkontrolle und Risikofaktorzielsetzung, untersucht; die Intervention wurde mit usual care verglichen. Nach einem Jahr erhielten alle Patienten eine ausführliche Abschlussuntersuchung, bei der die Rate des primären kombinierten Endpunkts aus rekurrentem Schlaganfall, Myokardinfarkt und Tod erhoben wurde. Jedoch wird angenommen, dass einige Interventionen der SANO-Studie, wie Statintherapie oder Ernährungsumstellung, über den einjährigen Interventionszeitraum hinaus einen langfristigen Effekt auf die Reduzierung des kardiovaskulären Risikos haben. Daher soll in SANO-EXTEND nach 4 Jahren nach dem Indexereignis ein standardisiertes strukturiertes Telefoninterview durchgeführt werden, bei welchem die Rate an rekurrentem Schlaganfall, Myokardinfarkt und Tod (primärer Endpunkt) erhoben werden soll sowie die Rehospitalisierungsrate und die Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren gemäß Vorgaben basierend auf klinischen Leitlinien und der besten verfügbaren Evidenz, medikamentöse Behandlung einschließlich Verschreibung von Thrombozytenaggregationshemmern oder Antikoagulantien, angemessene Bereitstellung von Hilfsmitteln und Therapie, Lebensqualität, PROMs, Ereignisraten von transitorischen ischämischen Attacken sowie Inzidenz und Prävalenz schlaganfallbedingter Komplikationen und deren leitliniengerechtes Management (sekundäre Endpunkte). Es wird die Hypothese aufgestellt, dass die einjährige Intervention der SANO-Studie positive Langzeiteffekte in Bezug auf die Verringerung des Auftretens von rekurrenten Schlaganfällen, Myokardinfarkten und frühem Tod sowie auf die Verringerung der Häufigkeit von Komplikationen nach einem Schlaganfall bis zu 4 Jahren nach Indexinfakrt haben wird. Die Verlängerung des Beobachtungszeitraums auf 4 Jahre durch die vorgeschlagene Beobachtungsstudie SANO-EXTEND wird daher Limitationen der ursprünglichen Studie, welche auf den Richtlinien des Förderprogramms fußen, überwinden und daher robustere Ergebnisse liefern.
DFG-Verfahren Klinische Studien
 
 

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