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Prä-kolumbisches Gold und Kupfer in Costa Rica
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Sabine Klein; Professor Dr. Andreas Schäfer
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 470821474
Bis heute verbindet man meist Peru und Kolumbien mit dem geradezu sprichwörtlichen Goldreichtum der „Neuen Welt“, während über Mittelamerika weit weniger bekannt ist. Das hier beantragte Projekt verfolgt das Ziel, einen grundlegenden Beitrag zur Erforschung der frühen Metallurgie (Gold und Kupfer) in Mittelamerika zu leisten und damit eine wichtige Forschungslücke zu schließen. Die Wahl der Untersuchungsregion fiel auf Costa Rica, das, in kulturgeographisch zentraler Lage, Einflüsse sowohl aus Mesoamerika als auch dem isthmo-columbischen Raum erkennen lässt und eine große Bandbreite prä-columbischer Gold- und Kupferartefakte aufweist. Die uneingeschränkte Unterstützung unserer Costaricanischen Kooperationspartner eröffnet aktuell eine längerfristige Forschungsperspektive zwischen Deutschland und diesem gerade auch in archäologischer Hinsicht hoch entwickelten Land in der Mitte Zentralamerikas. Das vorgesehene Projekt verfolgt in einem zweistufigen Ansatz zunächst einen kombinierten Forschungsansatz aus (Montan-) Archäologie und geochemischer Analytik sowohl an Erzen als auch Metallobjekten aus Museen und Sammlungen. Darauf aufbauend soll dann in Kooperation mit der Altamerikanistik der sozio-kulturelle und ökonomische Hintergrund beleuchtet und in den größeren Rahmen der Bedeutung früher Metallurgie zwischen Mexiko und Kolumbien eingeordnet werden. In der hier beantragten ersten Projektphase liegt der Schwerpunkt auf der Erhebung grundlegender Daten. Bisherige archäometallurgische Studien beschränken sich auf die Museumsobjekte, sind aber aufgrund der unterschiedlichen Analyseverfahren schwer vergleichbar. Trotz der reichen Metallfunde fehlt bis heute eine montanarchäologische Raumanalyse an den zahlreichen Lagerstätten. Geplant sind neben der umfangreichen Artefaktanalytik daher systematische Begehungen der Gold- und Kupfer-Bergbaureviere, um einerseits Spuren alter Metallgewinnung wie Extraktions-, Aufbereitungs- und Verarbeitungssplätze aufzuspüren und andererseits die primären Gold- und Kupfervorkommen und (fossilen) Seifen im Norden wie auch im Süden des Landes systematisch zu beproben und zu analysieren. Wichtigstes Ziel wird die Erstellung des geochemischen Fingerabdrucks sowohl der Lagerstättendistrikte als auch der Artefakte sein, um durch einen Abgleich dieser Signaturen potentielle Rohstoffquellen der Metallobjekte zu identifizieren. Damit kann auch für zukünftige länderübergreifende Forschungsansätze erstmals eine solide archäometallurgische Basis für Mittelamerika bereitgestellt werden und durch ein zeitgemäßes Umgehen mit gewonnenen digitalen Forschungsdaten ein nachhaltiger Gewinn für die Forschung entstehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen