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Wann Mitarbeiter der IT eine zweite Chance geben: Theoretische Grundlagen, empirische Evidenz und Handlungsempfehlungen, warum Mitarbeiter die Unternehmens-IT nach erheblichen Unterbrechungen (nicht) wieder nutzen

Fachliche Zuordnung Operations Management und BWL-spezifische Wirtschaftsinformatik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 471224160
 
Die Nutzung von Informationssystemen (IS) ist einer der wesentlichsten Forschungsstränge in der IS-Forschung und wird als das theoretische "fehlende Element" zwischen IS-Investitionen und IS-Auswirkungen bezeichnet. Zu den maßgeblichen Erkenntnissen gehören die Gründe, warum Individuen ein IS erstmals nutzen, warum Nutzer ein IS weiterverwenden und warum Nutzer schließlich aufhören, ein IS zu nutzen.In unserer aktuellsten Forschung im Bereich der außerberuflichen, privaten IS-Nutzung zeigen wir, dass das Beendigen der IS-Nutzung keine unumkehrbare Entscheidung ist; stattdessen kommt es bei sozialen Netzwerkseiten (SNS) oftmals nach dem Beendigen zu einer erneuten Nutzung. Wir konnten in einer Studie die erneute Nutzung von SNS theoretisch umfassend erklären. Dennoch gibt es noch keine fundierte wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich erneuter IS-Nutzung im Unternehmenskontext, obgleich dies ein omnipräsentes IS-Nutzungsverhalten ist. Workarounds und die Nutzung von Schatten-IS sind seit Jahren eine große Herausforderung für Unternehmen und so ist es das Ziel von Unternehmen, Mitarbeiter für die Nutzung zuvor genutzter IS zu begeistern. Die COVID Pandemie unterstreicht aktuell die Relevanz der erneuten IS-Nutzung im Unternehmenskontext. Eine große Anzahl an Personen haben mit dem Beginn der Telearbeit aufgehört firmeneigene IS, wie beispielsweise Dateiserver-Infrastruktur oder MS SharePoint, zu nutzen und stattdessen andere IS, wie beispielsweise Dropbox, verwendet. Allerdings erwarten Unternehmen von ihren Mitarbeitern wieder die Nutzung von der Dateiserver-Infrastruktur und MS SharePoint, wenn die Pandemie vorbei. Insofern betrifft das Thema erneute IS Nutzung Millionen von Nutzern. Mittels einer Vorstudie konnten wir zeigen, dass die aus der Forschung bekannten Erkenntnisse der außerberuflichen, privaten IS-Nutzung nicht auf den beruflichen Unternehmenskontext übertragbar sind.Ziel dieses Projektes ist es, ein theoretisches Verständnis der erneuten IS-Nutzung im Unternehmenskontext zu entwickeln. Hierfür besteht das Projekt aus vier Hauptarbeitspaketen: 1) Identifikation und Konzeptualisierung verschiedener Arten der erneuten IS-Nutzung am Arbeitsplatz, 2) Entwicklung einer IS-Wiederaufnahme-Theorie und empirische Evaluation im Unternehmenskontext, 3) Entwicklung einer IS-Wiederaufnahme-Theorie, die Umweltfaktoren berücksichtigt, und 4) Bereitstellung spezifischer Empfehlungen für Unternehmen. Die Ergebnisse des Projekts erweitern bestehende IS-Nutzungstheorien, indem sie die IS-Wiederaufnahme am Arbeitsplatz einbeziehen und belegen, warum Angestellte Unternehmens-IS eine zweite Chance geben. Die Ergebnisse sind relevant, da sie zeigen, dass und warum das Beenden der Nutzung einer IS nicht endgültig sein muss. Die Implikationen eröffnen vielversprechende Wege für viel weitere grundlegende und angewandte Forschung, einschließlich Coaching zu IS in Unternehmen, Ausbildungs-/Managementstrategien und die Gestaltung von IS in Unternehmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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