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Rhythmus und Metrum in der Musik. Studien zur kognitiven Verarbeitung im Gehirn - Wahrnehmung und Lernen

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2007 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 47878652
 
Rhythmus und Metrum sind zwei Kenngrößen in Musik und Sprache, die sich auf die Zeitdimension beziehen. Rhythmus fasst Tonelemente zu Gruppen zusammen, Metrum gibt mit einer Schwer-Leicht-Gewichtung ein Zeitraster vor. Die Interaktion beider Parameter schafft eine Schichtung, die sich in Über- und Unterordnung, Hauptstruktur und Einschub äußert. Die bisher durchgeführten Experimente beziehen sich auf die kognitive Verarbeitung von Hierarchiestruktur in weiter gefasstem Sinn (hierzu 2.2.1.). Teil 1: Die Studien FORM PRINCIPLES und PATTERN untersuchen, inwieweit gleiche und kontrastierende, benachbarte und entfernte Teile in zwei Melodieformen AABB und ABAB als übergeordnete Einheiten von Nicht-Musikern verarbeitet werden. Teil 2: Die Studien REKURSIV1 und REKURSIV2 stellen einen direkten Bezug zu hierarchisch geschachtelter und ungeschachtelter Sprache her. Kurze Tonfolgen wurden auf der Grundlage von zwei Grammatik-Modellen, Phrase Structure Grammar (PSG) und Finite State Grammar (FSG), konstruiert. PSG-Tonfolgen sind nach dem Einschub-Prinzip A[AB]B gebaut und zeigen die Intervall-Struktur „klein aufwärts/groß aufwärts/groß abwärts/klein abwärts“. FSG-Sequenzen folgen dem einfachen linearen Prinzip „klein auf/klein ab/ groß auf/groß ab“. Lineare und hierarchische Strukturverarbeitung unterscheiden sich in zwei Aspekten - in low-level Gruppierungsmechanismen (Indikator: N1-Komponente) sowie einem höheren Verarbeitungsaufwand für geschachtelte Sequenzen (Indikator: late anterior negativity). Das Fortsetzungsprojekt besteht aus zwei neuen Studien. Im Experiment FORM_SHAPING soll das aktive Formen von Melodieteilen beim Hören in Echtzeit untersucht werden (nur mit Berufsmusikern durchzuführen). Das neu beantragte Experiment REKURSIV_NATURAL erweitert den Vergleich von FSG- und PSG-Grammatikstrukturen schrittweise in Richtung natürliche Melodiebeispiele. Rhythmus und Harmonik werden jeweils parallel oder gegenläufig zu Intervall und Kontur verändert. In den neuen Studien werden event-related potentials (ERPs) und button press Antworten gemessen.
DFG Programme Research Grants
 
 

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