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Die Rolle lokaler Arbeitsmärkte und Merkmale des Arbeitsplatzes von Müttern für die kindliche Entwicklung

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Mathias Huebener; Professorin Dr. Gundula Zoch
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 490729957
 
Die Erwerbstätigkeit von Müttern ist in vielen Industrieländern deutlich gestiegen, so dass sich das Familienleben und das Umfeld, in dem Kinder aufwachsen, mit der Zeit verändert hat. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie variiert dabei erheblich mit den Beschäftigungsbedingungen, z.B. in verschiedenen Berufen, Arbeitsplätzen, Regionen und nach sozialen Gruppen. Daraus können sich deutliche Unterschiede in der frühen Lernumgebung von Kindern ergeben, welche eine Schlüsselrolle für sozioökonomische Unterschiede in der frühen Entwicklung, aber auch im weiteren Lebensverlauf haben. Empirisch wurde mit geeigneten Daten bisher jedoch kaum untersucht, inwiefern die Arbeitsmarktbedingungen und Merkmale des Arbeitsplatzes der Mutter das Familienleben, die Lernumgebung von Kindern und ihre Entwicklung beeinflussen. Das vorgeschlagene Forschungsprojekt untersucht, wie Beschäftigungsmerkmale von Müttern die kognitive und nicht-kognitive Entwicklung von Kindern in den ersten zehn Lebensjahren beeinflussen. Wir kombinieren soziologische und ökonomische Perspektiven und untersuchen aus einer dezidierten Längsschnittperspektive (1) die Rolle des lokalen, makroökonomischen Arbeitsmarktes für mütterliche Erwerbstätigkeit und die kindliche Entwicklung; (2) Faktoren, die zur Familienfreundlichkeit von Arbeitsplätzen beitragen, und deren Relevanz für die Entwicklung von Kindern. Merkmale des Arbeitsmarkts und des Arbeitsplatzes haben auch während der Covid-19-Pandemie die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienarbeit beeinflusst. Wir untersuchen daher auch, ob (3) Unterschiede in den Merkmalen des mütterlichen Arbeitsplatzes und lokalen Arbeitsmarktbedingungen zu Ungleichheiten in der Entwicklung von Kindern während der Covid-19-Pandemie geführt haben. Im Rahmen dieser Forschungsagenda werden mögliche Mechanismen des Zusammenhangs empirisch detailliert untersucht. Wir fokussieren auf Deutschland, wo familienpolitische Maßnahmen den frühen Wiedereinstieg von Müttern gezielt gefördert haben, und die Erwerbsbeteiligung substantiell gestiegen ist.Um diese Fragen zu beantworten, analysieren wir mit fortgeschrittenen Regressionstechniken und Verfahren der Kausalitätsanalyse die innovativen Längsschnittdaten des Nationalen Bildungspanels (NEPS-SC1-ADIAB). Diese vereinen detaillierte Informationen zum Familienleben, qualitativ hochwertige Maße zur Entwicklung von Kindern, und die administrativen Erwerbsbiografien der Mütter des IAB. Diese Daten reichern wir mit (a) selbst generierten Daten lokaler Arbeitsmärkte basierend auf administrativen Beschäftigungsdaten, (b) Informationen zu Audits für familienfreundliche Betriebe, (c) einem berufsbasierten Telearbeits-Index und (d) Informationen zu regionalen Bedingungen der Kinderbetreuung an. Mit diesen Daten bietet sich die besondere Gelegenheit, neue Erkenntnisse über die Auswirkungen der Beschäftigungsbedingungen von Müttern auf der Makro- und Mikroebene zu gewinnen, die bislang kaum berücksichtigt wurden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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