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Erzählungen der Aussöhnung: Anglophone Nachkriegsliteratur Sri Lankas

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung in 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491172166
 
Das Projekt untersucht die Kulturpolitik der Versöhnung in Sri Lanka seit dem Ende des drei Jahrzehnte währenden Bürgerkriegs zwischen der Armee und den Aufständischen der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) im Mai 2009. Im Zentrum steht ein wachsender Korpus anglophoner Literatur von ansässigen und diasporischen AutorInnen - Romane, Autobiographien und narrativer Journalismus -, welcher sich mit dem ethischen Imperativ des Geschichtenerzählens in der Nachkriegszeit befasst. Ein wesentlicher Beitrag dieser Arbeit liegt daher in dem Bestreben, das Paradigma der Übergangsjustiz - eines der derzeit dringlichsten politischen Handlungsfelder in Sri Lanka - aus dem politischen in den kulturellen Bereich zu übersetzen. So versteht das Projekt diesen Schriftkorpus als „Erzählungen der Aussöhnung“ (narratives of conciliation), in denen Versuche der gegenseitigen Verständigung, die als Voraussetzung für eine nachhaltige Versöhnung (reconciliation) angesehen werden, in den oftmals subtilen, aber nicht minder durchdringenden Untertönen narrativer Interventionen ausgehandelt werden können. Ausgehend von der Tatsache, dass aufgrund der komplexen Kolonialgeschichte des Landes durch drei Imperien und des daraus folgenden ethnischen Konflikts die Rückkehr zu einem status quo ante unerreichbar scheint, verortet das Projekt die literarische Kategorie der „Versöhnung“ in den Werken ausgewählter sri-lankischer Theoretiker zu religiösem Nationalismus, Authentizität und säkularer Kritik, in Verbindung mit Edward Saids These zur Kontrapunktik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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