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Inflationserwartungen und ökonomische Präferenzen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 491390692
 
Ziel dieses Projektes ist es, den Effekt von Inflationserwartungen auf die Risiko- und Zeitpräferenzen von Finanzmarktinvestoren zu untersuchen. Erwartete Inflation beeinflusst einerseits den realen Wert zukünftiger Einkommensströme, wodurch ein Effekt auf gemessene Zeitpräferenzen in Bezug auf diese Einkommensströme entstehen könnte. Andererseits könnte die Variation von Inflationserwartungen im Querschnitt der Bevölkerung mit deren Grad an Optimismus bzw. Pessimismus zusammenhängen, der ebenso die Risikopräferenzen beeinflusst. In diesem Projekt wollen wir daher die Forschung zur Bildung von Inflationserwartungen zusammenbringen mit der Forschung zu den Faktoren, die individuelle Risiko- oder Zeitpräferenzen erklären. Wir planen, sowohl Umfrage-, als auch Laborexperimente mit Finanzinvestoren durchzuführen, um den kausalen Effekt von induzierter Variation in den Inflationserwartungen auf die gemessenen Präferenzen zu untersuchen. Im ersten Teilprojekt werden in einem Umfrageexperiment mit randomisierten Informationstreatments (randomized control trial, RCT) Veränderungen von Inflationserwartungen individueller Finanzinvestoren induziert. Diese Variation in Erwartungen aufgrund von Information wird dann genutzt, um im Anschluss gemessene Zeit- und Risikopräferenzen zu erklären. Im zweiten Teilprojekt wird in einem weiteren Umfrageexperiment untersucht werden, inwiefern Emotionen eine Rolle für den Zusammenhang zwischen Inflationserwartungen und Präferenzen spielen. Mithilfe eines „priming“-Ansatzes werden Teilnehmende der Studie randomisiert entweder einem Treatment „niedriges Inflationsrisiko“ oder einem „hohes Inflationsrisiko“-Treatment ausgesetzt. Dabei werden die Teilnehmenden Finanzinvestoren aufgefordert, kurze Texte zu den möglichen Risiken hoher Inflation oder den Faktoren, die für stabile Inflation sorgen, zu schreiben. Dadurch wird gemessen, inwiefern Variation in Inflationserwartungen aufgrund von Emotionen sich auf ökonomische Präferenzen auswirkt. Im dritten Teilprojekt werden zwei Laborexperimente durchgeführt, um den verhaltensökonomischen Effekt von experimentell induzierter Inflation auf Risiko- und Zeitpräferenzen zu analysieren. Im Rahmen der Experimente wird dabei für den finanziellen Effekt von Inflation kontrolliert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Marina Schröder
Kooperationspartner Professor Michael Weber, Ph.D.
 
 

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