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Der experimentalisierte Mensch. Medizinische Versuche im 19. Jahrhundert.

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 49230534
 
Gegenstand des Forschungsvorhabens ist die Experimentalisierung des Menschen zwischen 1750 und 1900. Anhand der Analyse einschlägiger medizinischer Fachzeitschriften des deutschsprachigen Raums soll der Diskurs über die Wissenschaft am Menschen aufgearbeitet werden. Ziel ist es, eine systematische Darstellung der verschiedenen nichttherapeutischen experimentellen Praktiken anzufertigen, um die epistemologischen Brüche und Kontinuitäten in der Geschichte des invasiven Forschens kenntlich zu machen. Ausgangspunkt dieser Systematisierung wird die Analyse von drei diskursiven Ereignissen aus den Bereichen Anatomie (1800), Physiologie (1850) und Pädiatrie (1900) sein. Mit der Terminologie Ludwik Flecks werden die unterschiedlichen Experimentaldispositive daraufhin befragt, welche Denkstile sie evozierten oder stabilisierten. These ist, dass der medizinische Menschenversuch keinesfalls nur dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn diente, sondern immer auch soziale und politische Ziele verfolgte. So zeigt sich die kulturalistische Kontamination der experimentellen Ordnungen nicht zuletzt in der biopolitischen Auswahl der Menschen, an denen die „Vivisektion , das „Schneiden am lebendigen Leibe , für legitim erachtet wurde. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach den exoterischen Wissensbeständen, die das Experimentieren am Menschen ermöglichten: Welche politischen Programme, welche gesellschaftlichen Projekte, welche literarischen Phantasien manifestierten sich in den medizinischen Laboratorien?
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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