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Sozio-räumliche Diffusion der COVID-19 Pandemie in Deutschland
Antragsteller
Dr. Andreas Kuebart
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 492338717
Im Gegensatz zu jeder anderen Pandemie zuvor wurde COVID-19 detailliert überwacht und kartiert, was besonders feine Analysen ermöglicht. Bisher folgte der Verlauf der COVID-19-Pandemie einem nichtlinearen Verlauf, wie bereits von früheren Pandemien bekannt, mit einem Wellenmuster, das Phasen der Beschleunigung und Verlangsamung impliziert. Dabei besteht ein vielfältiges Potenzial in der Verwendung von tempo-räumlichen Daten, um pandemische Ausbrüche zu verstehen. Dieses Forschungsvorhaben zielt darauf ab, den Verlauf der COVID-19-Pandemie in Deutschland durch eine Prozessperspektive zu analysieren, um räumlich-zeitliche Diffusionsmuster zu erkennen. Dabei schlagen wir drei analytische Schritte vor: Zunächst entwickeln wir ein Phasenmodell, das den Verlauf der Pandemie in Deutschland in verschiedene Phasen unterteilt, indem wir Indikatoren auf nationaler Ebene (z.B. räumliche Autokorrelation der Inzidenz oder Mortalität) und Indikatoren auf regionaler Ebene (z.B. Hot Spots und Cold Spots) berücksichtigen. Zweitens klassifizieren wir kleinräumliche zeitlich-räumliche Teilstücke oder "Trajectory Windows" (die pandemische Entwicklung auf Kreisebene während eines bestimmten Zeitraums). Für jede Phase der Pandemie versuchen wir, zwischen zwei und vier relevante Typen von Trajectory Windows zu identifizieren. Drittens untersuchen wir die in den vorherigen Schritten identifizierten Muster aus der Perspektive der Diffusionstheorie. Indem wir analysieren, welche Typen von Diffusionsmustern in welcher Phase der Pandemie relevant waren, wollen wir Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich die Geographien der Ausbreitung im Laufe der Pandemie im Lichte sich ändernder Bedingungen (z.B. neue Stämme oder Infektionskontrollmaßnahmen) verändern. Dadurch leistet das Projekt einen Beitrag zur Diffusionstheorie und zielt darauf ab, Empfehlungen für politische Maßnahmen zu geben, die direkt auf die räumliche Ausbreitung abzielen (z. B. Grenzschließungen).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen