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Kompetenzentwicklung Kommasetzung in der Sekundarstufe und im Studium (KoKoSS)

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Iris Rautenberg; Dr. Stefan Wahl
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 495357321
 
Viele Schüler*innen (SuS) in Deutschland haben gravierende Probleme im Bereich Orthographie. Dabei ist die Kommasetzung, und hierbei insbesondere das Satzgrenzenkomma, bis über die Sekundarstufe hinaus die häufigste Hauptfehlerquelle. Traditionell findet ab Beginn der Sekundarstufe eine Vermittlung des Satzgrenzenkommas statt, die auf Konjunktionen als Kommasignale und die Klassifikation von Haupt- und Nebensätzen fokussiert, und die vielfach als mitverursachend für die Schwierigkeiten der Schreiber*innen kritisiert wurde (Bredel et al., 2011). Als Alternative wurden verbbasierte Ansätze entwickelt, denen zufolge unabhängig vom Vorhandensein einer nebensatzeinleitenden Konjunktion und unabhängig von Art und Position der Nebensätze sprachliche Ausdrücke durch Kommas abgegrenzt werden, wenn sie durch eine Satzgrenze getrennt sind (Primus, 2010). Die verbbasierten didaktischen Modelle von Lindauer und Sutter (2005) und Bredel und Hlebec (2015) binden das Setzen eines Satzgrenzenkommas an das Vorhandensein eines verbalen Kopfes. Die einfache und klare Struktur der Satzgrenzenkommas soll somit für die SuS transparent gemacht werden. Ziel ist es, dass sie finite Verben und ihre Ergänzungen als kommarelevant erkennen. Nebensatzeinleitende Konjunktionen und Nebensatzklassifikationen werden nicht thematisiert. Die Modelle haben sich im Unterricht der Sekundarstufe als umsetzbar und praktikabel erwiesen. Repräsentative empirische Studien zur Wirksamkeit verbbasierter Modelle im Vergleich zu traditionellen Verfahren stehen jedoch noch aus. Im beantragten Projekt soll deshalb eine Prä-Post-Follow-up-Interventionsstudie durchgeführt werden, in der in 5. und 8. Klassen sowie bei Studierenden in Online-Kursen die Wirksamkeit einer verbbasierten Unterrichtung des Satzgrenzenkommas im Vergleich zu einer herkömmlichen „Signalwort“-Didaktik überprüft wird. In der ersten Projektphase erfolgen vorbereitend für die Durchführung der Interventionsstudie (a) die methodisch-didaktische Konzeption und technische Umsetzung der Lernkurse und (b) die Entwicklung von Testverfahren zur Messung der produktiven Kommatierungsfähigkeiten der Proband*innen bei der Kommasetzung (Satzgrenzenkomma). Die Ergebnisse der Interventionsstudie fließen in einen Komma-Onlinekurs zur praktischen Anwendung in der Sekundarstufe und bei Studierenden ein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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