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Poetik der Isolation in der englischen Literatur (17.-21. Jahrhundert)

Antragstellerin Dr. Anne Rüggemeier
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 495531926
 
Dieses Projekt setzt sich zum Ziel, den hochaktuellen Themenkomplex der Isolation in seiner historischen und diskursiven Vielfalt aufzufächern. Dies geschieht anhand der Sichtung, Analyse und Interpretation von lyrischen, dramatischen und epischen Texte aus der englischen Literatur des 17.-21. Jahrhunderts wie sie etwa mit Burtons Anatomy of Melancholy (1621) über Defoes Robinson Crusoe (1719) und der sog. Retirement Poetry des 18. Jhs. bis hin zu den Dramen der Nachkriegszeit und der Verhandlung von Isolation als ‚social epidemic‘ und schließlich ‚pandemic‘ in zeitgenössischen Texten vorliegen. Eine Diskussion von einschlägiger zeitgenössischer Literatur zu Isolationsphänomenen im Zusammenhang mit Covid-19 und dem Brexit schließt die Analyse ab. Die literarischen Verhandlungen von Isolationsphänomenen werden im Dialog mit religiösen, medizinischen, philosophischen und sozial-politischen Diskursen der jeweiligen Zeit erörtert. Auf der methodischen Grundlage der kulturwissenschaftlichen Narratologie werden unter Einbeziehung von Konzepten aus der kulturwissenschaftlichen Raumtheorie, den Medical Humanities und aus aktuellen Formdiskursen folgende fünf Forschungsziele avisiert: (1) einen literaturhistorisch und kulturwissenschaftlich fundierten Beitrag zur begrifflichen Schärfung des ambivalenten und vielschichtigen Begriffs der Isolation zu entwickeln, (2) ein Modell für die diachrone Analyse literarischer Isolationsszenarien zu erarbeiten, (3) auf der Basis dieses Modells eine diachrone Studie ausgewählter literarischer Texte im Hinblick auf räumliche, soziale, psychopathologische und geopolitische Verhandlungen von Isolationsphänomenen zu unternehmen. Es gilt (4) zu erforschen, mithilfe welcher literarischen Verfahren die Isolation dargestellt, erfahrbar gemacht und auch (neu)verhandelt wird. Darüber hinaus soll (5) eruiert werden, inwieweit Isolation als Topos, als Metapher und als kulturelles Narrativ unsere Wahrnehmung und unsere Wertzuschreibungen (unbewusst) reguliert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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