Detailseite
Projekt Druckansicht

Vergleichende empirische Untersuchung von binaural synthetisierten, natürlichen und elektroakustisch übertragenen musikalischen Aufführungen

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 49639915
 
Im Zeitalter der Medienmusik stellt sich mit Nachdruck die Frage, von welchen Faktoren die mediale Transformation von Musik- und Audioinhalten bestimmt wird und wie sie sich beim Rezipienten auswirkt. Die dynamische Auralisation binauraler Raumimpulsantworten (BRIRs), die eine plausible, bei leistungsfähigen Systemen nicht mehr von der Realität unterscheidbare Reproduktion prinzipiell beliebiger realer akustischer Umgebungen erlaubt, eröffnet nun die Möglichkeit des unmittelbaren Umschaltens grundlegend verschiedener simulierter Rezeptionssituationen. Sie soll genutzt werden, um erstmals einen direkten empirischen Vergleich von Live-Darbietungen (Konzertsaal) und elektroakustischen Übertragungen durch übliche Mikrofonaufnahmeverfahren und Lautsprecheranordnungen (mediale Rezeption) durchzuführen. Ein am Fachgebiet entwickelter binauraler Messroboter leistet eine schnelle, automatisierte Vermessung hierfür nötiger BRIR-Datensätze in hoher Audioqualität. Sie werden durch ein Faltungsprogramm für eine prinzipiell beliebige Anzahl von Quellen in Echtzeit dynamisch auralisiert. Auf der Grundlage dieser Simulationen sollen mit einem der Konstruktpsychologie entlehnten Erhebungsverfahren (Repertory Grid Technik) die Wahrnehmungsqualitäten natürlicher und medialer Hörsituationen im direkten Vergleich ermittelt werden. Anhand dieser hochvaliden Beurteilungsmerkmale soll in quantitativen Hörversuchen die Wirkung verschiedener Aufnahme- und Wiedergabeverfahren sowie verschiedener audiovisueller Bedingungen auf die mediale Wahrnehmung von Musik experimentell untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Hans-Joachim Maempel
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung