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Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496781192
 
Ausgehend von der Prämisse, dass jüdisches Kulturerbe nicht nur ein Kulturgut ist, sondern primär ein Prozess, Diskurs und ein partizipatives, sich wandelndes soziokulturelles Phänomen, legt die zweite Phase den Fokus auf empirisch basierte sowie gegenwartsbezogene Grundlagenforschung, die anhand der Entwicklung konkreter Modelle und Konzepte zur Lebendigkeit und Nachhaltigkeit jüdischen Erbes Potenziale der praktischen Umsetzung untersucht und aufzeigt. Sehr viel konkreter als in der ersten Phase, soll hier das Eingebundensein jüdischen Erbes, in all seinen Erscheinungsformen, in die gegenwärtigen Lebenswelten von Jüd*innen und Nichtjüd*innen empirisch untersucht werden. Auf diese Weise werden Perspektiven und wichtige Einblicke in die zeitgenössischen, oft transformierten Formen, Nachklänge, Bedeutungen und Kontexte des jüdischen Erbes gegeben. Diese Erkenntnisse bilden unter anderem die Grundlage zur Neuformulierung konkreter Maßnahmen zu Erhalt und Weitergabe jüdischen Erbes, wie auch zur Neuausrichtung des Diskurses zu kultureller Nachhaltigkeit und der Umsetzung der Sustainable Development Goals: hier insbesondere im Sinne der Nachhaltigkeit jüdischen Lebens und jüdischer Kultur. Kulturelles Erbe trägt nicht nur zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität von Gemeinschaften bei, es kann auch helfen, die Auswirkungen der kulturellen Globalisierung oder anderer gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen, die als bedrohlich wahrgenommen werden, aufzufangen und abzumildern. Somit ist auch das jüdische Kulturerbe ein wichtiges Instrument der kulturellen Resilienz jüdischer Gemeinschaften. Von der ersten Phase unterscheidet sich die zweite Phase (a) in der Verschränkung von jüdischem Kulturerbe mit der Gegenwart, Empirie und Nachhaltigkeit durch die Erarbeitung konkreter Transferkonzepte zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie (b) die partizipative und / oder dialogische Einbindung jüdischer Akteure und Institutionen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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