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Empathie für körperlichen und psychischen Schmerz bei Patienten mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Antragstellerin Dr. Vera Flasbeck
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 497230718
 
Die Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine sehr häufige Persönlichkeitsstörung (ca. 2% der Bevölkerung sind betroffen), die vor allem mit Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktionen einhergeht. Auch Symptome wie emotionale Instabilität, Impulsivität, Angst, verlassen zu werden, innere Leere und selbstschädigende Verhaltensweisen sind charakteristisch für die BPS. Ursächlich für diese Persönlichkeitsstörung scheinen häufig aversiver Erfahrungen mit engen Bezugspersonen in der Kindheit und Traumatisierungen zu sein. Wie genau, und unter welchen Bedingungen, die soziale Interaktion gestört ist, ist bislang unzureichend untersucht worden. Im Rahmen des hier beantragten Projekts sollen daher die neuronalen Grundlagen der veränderten sozialen Interaktion, am Beispiel des empathischen Einfühlungsvermögens, von Patienten mit BPS untersucht werden. Bei dem hier beantragten Projekt soll der Social Interaction Empathy Task (SIET) als fMRT Version einsetzt werden, um Empathie für körperlichen Schmerz als auch psychischen Schmerz in einem Versuch-unter den gleichen Versuchsbedingungen zu untersuchen. Dieses Paradigma ermöglicht es zudem, den Einfluss der Perspektive, die die Verspersonen einnehmen sollen, zu untersuchen. Durch fMRT Aufnahmen während des SIET kann untersucht werden, inwiefern sich die Hirnaktivierung zwischen der Empathie für körperlichen und psychischen Schmerz unterscheidet, und welchen Unterschied es zwischen der Ich-und der Dritte-Person Perspektive gibt. Diese Studie soll insbesondere die neuronalen Korrelate der Unterschiede, die auf der Verhaltensebene zwischen Patienten mit der BPS und gesunden Probanden beobachtet werden können, ergründen. Um weitergehend Grundlagen bzw. Modulatoren der BPS und der Empathie zu erkennen soll der basale Oxytozinspiegel und der Oxytozinspiegel während des SIET, separat für Empathie für körperlichen und psychischen Schmerz, bestimmt werden. Außerdem sollen die sog. „Trait-Faktoren“ Empathie, Borderline Symptomschwere, inklusive selbstverletzendem Verhalten, und Ablehnungsempfindlichkeit untersucht werden und auf Zusammenhänge mit der Gehirnaktivität und Verhalten während des SIET analysiert werden. Aus diesen Ergebnissen könnten wichtige Erkenntnisse über die Ursache von gestörter sozialer Interaktion bei Patienten mit BPS abgeleitet werden, sodass wir mehr Wissen über die neuronalen Ursachen und möglicher Behandlung der BPS erlangen könnten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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