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Strategien und Praktiken der Autorisierung: Zur polyphonen Aushandlung und Vermittlung jüdischen Erbes
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Ina Henning; Professor Dr. Markus Tauschek
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Musikwissenschaften
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 497252379
Das interdisziplinäre Projekt untersucht anhand von zwei Fallstudien die komplexe polyphone Aushandlung und Vermittlung jüdischen Erbes im Sinne der Critical Heritage Studies. Zentrales Ziel ist es, jüdisches Erbe nicht wie bisher häufig geschehen als homogenes Gebilde zu begreifen, sondern seine Ambivalenzen und Komplexitäten und insbesondere seine Genese in Strategien und Praktiken der Transmission empirisch herauszuarbeiten. Im Sinne des Schwerpunktprogramms wird zum einen herausgearbeitet, wie jüdisches Erbe aktualisiert, an zeitgenössische Diskurse gekoppelt und dadurch rekonfiguriert wird. Zum anderen zeigt es, wie diese Rekonfiguration auch für ein kulturell-analytisches Feld der Theorie und Praxis Musikpädagogik an Schulen fruchtbar gemacht werden kann, ein Kontext, in dem jüdisches Erbe bislang weitgehend homogenisiert präsentiert wird.Inspiriert von den Perspektiven der Critical Heritage Studies macht das Projekt Formen und Strategien der Autorisierung (in den untersuchten Initiativen wie auch in didaktischen Unterrichtsmodellen) in Formaten und Praktiken der Vermittlung jüdischen Erbes sichtbar. Das Projekt fragt unter Einbeziehung jüdischer Akteure gouvernementalitätskritisch nach den normativen Implikationen und untersucht insbesondere, wie monolithische Lesarten des jüdischen Erbes mit Hilfe zeitgenössischer Konzepte von Heterogenität und Diversität in Frage gestellt werden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2357:
Jüdisches Kulturerbe