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Die Ontologie Luthers „fieri“ Das Weltgeschehen: Verwirklichung des Eschatons durchs Schöpferwort im Schöpfergeist (Trinitarischer Panentheismus)

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2022 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 498530389
 
Die Lutherrezeption des späten 19. und des 20. Jahrhunderts legte ihre Schwerpunkt auf Luthers reformatorische Einsichten im Bereich der Soteriologie, auf seine Rechtfertigungslehre und damit direkt verbundene Themenbereiche (Ekklesiologie, Sakramentslehre). Unter den verschiedenen Gründen für diese Schwerpunktsetzung spielt die vermeintlich glatte Integrationsfähigkeit dieses Themenbereichs in eine hierzulande unter neukantianischem Einfluß seit dem späten 19. Jhdts. zur klaren Vorherrschaft gelangte dezidiert metaphysikaverse Gesamtorientierung evangelischer Theologie eine grundlegende Rolle. Gleichwohl sind immer wieder einzelne Stimmen laut geworden (schon in der Zwischenkriegszeit etwa Bonhoeffer, nach 1945 nach Vorläufern aus dem skandinavischen Bereich, etwa D. Löfgren, etwa E. Metzke, G. Ebeling und W. Joest), die bezweifeln, daß der Eigensinn von Luthers reformatorischen Einsichten unverkürzt zu erfassen ist, wenn ihre fundamentalanthropologischen Annahmen nicht in den weiteren Rahmen seines Gesamtverständnisses des Wirklichen, also seiner „Ontologie“ oder seines „Wirklichkeitsverständnisses“, gestellt werden. Ein Vorschlag für die umfassende Lösung eben dieser Aufgabe fehlt bisher und wird hier erstmals vorgelegt. Seine detailliert entfaltete und begründete These faßt er in Titel und Untertiteln zusammen: Das Wirkliche ist für Luther die Einheit des dauernden im-Werden-Seins der Welt-des-Menschen („fieri“) in der Gleichursprünglichkeit seiner es fundierenden und fundierten Seite: seine fundierende, tragende und umfassende, Seite ist die absolute, ipso facto trinitarisch verfaßte Selbstbestimmung des Schöpfers zur „alles aus nichts außer ihr selbst“ – und sich somit auch alles innerhalb ihrer absoluten Allgegenwart (Ewigkeit) – verwirklichenden vollendeten Gewordenseins (des Eschatons) dieser Welt; die fundierte: die Gegenwart dieses endzielstrebigen Prozedierens im radikal asymmetrischen Wechselspiel zwischen dem Welt-schaffend-gewährendem Wirken Gottes und dem innerweltlichem Wirken der Menschen; wobei die fundierte Seite innerhalb der fundierenden verbleibt – einschließlich ihres Beendet- und Vollendetseins. Erst im Blick auf eine Gesamtdarstellung von Luthers Ontologie, seines „trinitarischen Panentheismus“, kann begründet diskutiert werden, ob bzw. wieweit sie als „vergangene“ der Dogmen bzw. Ideengeschichte zu überlassen ist oder anschlußfähig auch an heutige Bemühungen um eine Erkenntnis des Wirklichen als solchen in seiner Prozessualität.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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