Petrochronologie mit Th-U-Pb-Monazit-Datierung in der Zone von Erbendorf-Vohenstrauß (Saxothuringisches Allochthon, NE-Bayern)

• Antragsteller: Professor Dr. Bernhard Schulz
• Fachliche Zuordnung: Mineralogie, Petrologie und Geochemie
• Förderung: Förderung seit 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 499366296

Die Zone von Erbendorf-Vohenstrauß (ZEV) am W-Rand der Böhmischen Masse gehört zum oberen Allochthon in der Saxothuringischen Zone des variskischen Orogens. Die ZEV und die angrenzende Moldanubische Zone mit ihren metamorphen und magmatischen Gesteinen waren das Zielgebiet des Kontinentalen Tiefbohr-Programms (KTB) und wurden vor 1995 bereits intensiv geologisch-petrologisch und radiochronologisch (U-Pb-Zirkon, K-Ar, Ar-Ar, Rb-Sr) untersucht. Es liegen karbonische, devonische und ordovizische Metamorphose-Ereignisse in der Region vor. Die Altersdatierung des akzessorischen Minerals Monazit ((LREE, Th, U, Si, Ca)PO4) mit der Elektronenstrahl-Mikrosonde (EMS-Th-U-Pb) in Glimmerschiefern und Orthogneisen soll hier neu zum Einsatz kommen. Diese Methode ermöglicht die zeitliche Auflösung von mehreren thermischen Ereignissen in polymetamorphen Arealen. Mit in situ Datierung von Monazit in Mikrostrukturen, Analyse von Y im Granat mit LA-ICP-MS und Geothermobarometrie kann eine zeitliche Einordnung von metamorphen Druck-Temperatur- (P-T)-Pfad-Segmenten für einzelne Proben erfolgen (Petrochronologie). Insbesondere soll damit die Verbreitung und der Charakter der ordovizischen Metamorphose vor der variskischen Kontinent-Kollision erkundet werden.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen